Trauben im Gewächshaus pflanzen

Trauben im Gewächshaus pflanzen

Die Traubenkultur im Gewächshaus erfreut sich mittlerweile seit der Barockzeit an großer Beliebtheit. Denn das Gewächshaus ermöglicht mit einer genauen Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle eine klimatisierte Traubenzucht. Darüber hinaus bieten Gewächshäuser einen optimalen Schutz vor negativen Witterungseinflüssen wie Sturm, Hagel oder Starkregen. Weitere Informationen, worauf du beim Trauben pflanzen im Gewächshaus achten solltest, findest du hier:

Welche Traubensorten sind für den Gewächshausanbau geeignet?

Die Traubensorte nimmt einen entscheidenden Einfluss darauf, wie ertragreich die Ernte letztendlich ausfällt. Im Gewächshaus sind vor allem die charakteristischen Vorteile wie das kontrollierbare Klima und der Schutz vor negativen Witterungseinflüssen zu berücksichtigen. Grundsätzlich sind pilzresistente Sorten zu bevorzugen. Mittlerweile sind sogar speziell für den Gewächshausanbau gezüchtete Traubensorten erhältlich.

Spezialisierte Baumschulen und erfahrene Winzer bieten meist die Möglichkeit, sich einen konkreten Einblick in Bezug auf die Sortenwahl zu verschaffen und stehen beratend mit Tipps zur Pflege und Schädlingsbekämpfung zur Seite.

Pflanzmethoden

Damit die im Gewächshaus ausgepflanzten Trauben auch nach einigen Jahren noch an ausreichend Platz erfahren, solltest du diese ausschließlich in großen und hohen Glashäusern pflanzen. Darüber hinaus gelten eine stabile Rankhilfe sowie eine zuverlässige Belüftungsmöglichkeit als unverzichtbar, um Trauben erfolgreich im Gewächshaus zu kultivieren. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist unbedingt zu vermeiden.

Grundsätzlich ist das Pflanzen von Trauben in- und außerhalb des Gewächshauses möglich. Letztere Methode ermöglicht es dir, die Wurzeln des Weinstocks neben dem Gewächshaus im Freien zu platzieren und die Reben durch eine Verbindung in den Innenraum des Gebäudes zu leiten. Diese Methode bringt den Vorteil mit sich, dass sich die Pflanze selbstständig mit Nährstoffen und Wasser versorgen kann, während du im Innenraum selbst für eine angemessene Versorgung verantwortlich bist. Wenn sich die Wurzeln im Freien befinden, besteht allerdings ein erhöhtes Risiko dafür, dass diese bei Stark- bzw. Dauerfrost erfrieren. Um dies zu verhindern, empfiehlt es sich, einen Strohballen zum Schutz auszubringen.

Trauben im Gewächshaus pflanzen – Anleitung

Trauben können grundsätzlich das ganze Jahr über im Gewächshaus ausgepflanzt werden. Das Frühjahr, im Zeitraum zwischen April und Mai, erweist sich allerdings als der bestmögliche Zeitpunkt, da die Temperaturen dann für gewöhnlich bereits im zweistelligen Bereich liegen und genügend Wärme für ein kräftiges Wachstum abgeben. Wähle zudem einen sonnigen Standort ohne Staunässe.

Für die Auspflanzung benötigst du folgende Materialien:

  • eine Weinrebe
  • Spaten
  • Gartenschere
  • Pflanzsubstrat
  • Kokosmatte
  • ein Stück Schnur

Die Auspflanzung umfasst insgesamt diese drei Schritte:

1.   Pflanzloch ausheben

Hebe mit dem Spaten eine Grube aus, die mindestens 30 cm breit und 40 cm tief ist. Dabei sollte das Pflanzloch mindestens doppelt so tief und breit ausfallen wie der Wurzelballen selbst. Werte anschließend den Boden des Pflanzlochs mit frischem Substrat auf.

2.   Vorbereitung des Wurzelballens

Schneide nun den Wurzelballen ringsherum leicht an, um den für Topfpflanzen typischen Spiralwuchs vorzubeugen. Diese kleinen Verletzungen regen das Wurzelwachstum zusätzlich an. Lockere die Erde zusätzlich mit den Händen auf. Stelle den Wurzelballen vor der Auspflanzung in ein mit Wasser gefülltes Gefäß, bis dieser vollständig mit Wasser gesättigt ist.

3.   Weinrebe pflanzen

Jetzt ist es an der Zeit, die Weinrebe in das Pflanzloch zu setzen und dieses mit Substrat aufzufüllen. Achte dabei darauf, dass die Veredelungsstelle aus der Grube ragt. Diese sollte lediglich leicht mit etwas Erde angehäufelt werden. Durch leichtes Festtreten der Erde lassen sich Hohlräume rund um den Wurzelballen schließen.

Überprüfe die Standfestigkeit der Weinrebe und befestige einzelne Triebe mit einem Stück Schnur an der Rankhilfe. Gieße die Pflanze anschließend großzügig an. Indem du eine Kokosmatte um den Stamm auslegst, lassen sich aufkommende Unkräuter unterdrücken. Sofern du noch weitere Weinreben ausbringen möchtest, solltest du einen Mindestabstand von 1,5 Meter wahren.

Krankheiten und Schädlinge an Trauben im Gewächshaus erkennen, bekämpfen und vorbeugen

Sofern die klimatischen Bedingungen im Gewächshaus nicht optimal auf die Bedürfnisse von Trauben abgestimmt sind, sind diese für Schädlinge und Krankheiten besonders anfällig. Zu den häufigsten Komplikationen gehören:

Mehltau

Charakteristisch für Mehltau ist ein grauweißer, pelzartiger Belag. Dieser betrifft zunächst die Blätter und breitet sich anschließend auf die Trauben aus. Letztere platzen infolge eines starken Befalls auf und stellen ihr Wachstum ein.

Um eine unkontrollierte Ausbreitung rechtzeitig zu verhindern, solltest du die befallenen Pflanzenteile umgehend entfernen. Die Ausbringung von Knoblauchextrakt kann sich ebenfalls als sinnvoll erweisen, um einem Befall durch Mehltau vorbeugend zu begegnen. Insbesondere, wenn Trauben einem starken Luftzug ausgesetzt sind, werden diese sehr trocken und sind dann Mehltau gegenüber besonders anfällig. Eine kontinuierliche Durchlüftung ist allerdings entscheidend, damit die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch wird.

Schimmel

Sind die Trauben im Gewächshaus mit einer mausgrauen Schicht belegt, ist dies ein Anzeichen für einen Grauschimmelbefall. Schimmel tritt häufig als Folge von einer zu hohen Feuchtigkeit auf. Als vorbeugende Maßnahme besteht die Möglichkeit, die Weinreben auszudünnen, sodass mehr Luft zwischen die Trauben gelangt.

Läuse

Klebrige Blätter und braune Flecken am Stiel sind ein Anzeichen für einen Befall durch Schildläuse. Diese Schädlinge machen sich außerdem auch an schwarzen Johannisbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren zu schaffen. Läuse saugen sich an der Blattunterseite fest und wandern noch vor dem Laubwechsel zurück zum Stängel, um dort zu überwintern. Als zuverlässigste Bekämpfung erweist es sich, die Schildläuse zu zerdrücken oder diese mit einer mit Alkohol benetzten Zahnbürste abzutragen.

Gallmilben

Gallmilben können den Wein unter Umständen angreifen. Ein Befall ist daran zu erkennen, dass sich die Blätter nach oben wölben und die Unterseite eine dichte Schicht aus feinen, weißen Härchen aufweist. Diese werden schließlich dunkel und färben sich gelblich braun. Ein Befall durch Gallmilben beschränkt sich allerdings auf das Aussehen, sodass die Blätter weiterhin an den Pflanzen verbleiben können.

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