So findest du das richtige Gewächshaus für dich

Wer als Laie den Begriff Gewächshaus hört, denkt häufig an ein wenig schmuckes Gerüst aus Alu- oder Holzstreben mit darin eingelassenen Glas- oder Kunststoffscheiben und einigen Salatköpfen im Inneren. Beschäftigt man sich jedoch mal näher mit der Thematik, wird man feststellen, dass sich hinter dem Begriff „Gewächshaus“ ein unglaublich vielfältiger Begriff versteckt und ein Gewächshaus nur wenig mit der ersten Assoziation gemein haben muss.

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Der Weg zum richtigen Gewächshaus

Gleich vorweg: Wie bei so vielen Dingen im Leben gibt es auch bei der Gestaltung des Gewächshauses kein „Richtig“ oder „Falsch“. Man kann höchstens sagen, dass ein Gewächshaus für ein bestimmtes Vorhaben funktional ist oder nicht. Funktionalität meint in dem Fall, wie gut es gelingt, den Pflanzen, die im Gewächshaus kultiviert werden sollen, die optimalen Wachstumsbedingungen zu bieten.

Unglaubliche Gewächshausvielfalt

Das Gewächshaus als solches kann zunächst zu ganz unterschiedlichen Zwecken eingesetzt werden, die alle gleichermaßen ihre Existenzberechtigung haben.
Man kann ein Gewächshaus z.B. einsetzen um …

  • mit dem Anbau von Obst und Gemüse früher zu starten (später aufzuhören) als es unser Klima in Westeuropa sonst eigentlich erlauben würde
  • der eigenen Pflanzensammlung einen schönen Platz einzuräumen, an den man sich gerne zurückzieht um eins mit der Natur zu sein und die Ruhe zu genießen
  • exotische Pflanzen zu züchten oder einfach nur zu beherbergen
  • die Sammlung von Kübelpflanzen, die sonst im Garten verteilt steht, unter möglichst optimalen Bedingungen zu überwintern

Unterschiedliche Einsatzzwecke – Unterschiedliche Anforderungen

Die obige Aufzählung zeigt, wie vielfältig ein Gewächshaus genutzt werden kann. Erst wenn man weiß, was man eigentlich mit dem Gewächshaus erreichen möchte bzw. wie es die eigene Freizeit bereichern soll, kann man sich Gedanken darüber machen, was für eine grundsätzliche Art von Gewächshaus in Frage kommt. Die nachfolgenden Beispiele zeigen, wie offen man sich der Thematik nähern kann und welche Gewächshausarten für welche Zwecke in Frage kommen:

Beispiel-Szenario 1 – Foliengewächshaus

Das Gewächshaus soll eine 4-köpfige Familie mit dem Gemüse der Saison versorgen. Das Grundstück ist ländlich gelegen und sehr groß, sodass ausreichend Platz für das Gewächshaus zur Verfügung steht. Das Budget ist kompakt und das Gewächshaus soll primär den funktionalen Charakter des Obst- bzw. Gemüseanbaus erfüllen.

Auf Basis dieses Szenarios kommt z.B. ein sog. Foliengewächshaus in Betracht. Hierbei handelt es sich um ein freistehendes Gewächshaus, welches aus einem Rohrrahmen (entweder aus Aluminium oder Kunststoff) besteht, über den eine Folie gespannt wird. Mit Foliengewächshäusern kann man kostengünstig eine große Fläche umbauen und diese auch bei Bedarf durch den Anbau eines baugleichen weiteren Gewächshauses erweitern. Die anzubauenden Pflanzen werden direkt in den Mutterboden gepflanzt und werden so direkt auf natürliche Art und Weise mit den Nährstoffen des Bodens versorgt.


Beispiel-Szenario 2 – Freistehendes Gewächshaus

Ein beruflich sehr erfolgreicher Manager sammelt und züchtet in seiner knapp bemessenen Freizeit leidenschaftlich gerne Orchideen. Er möchte das Gewächshaus nutzen, um dem beruflichen Stress zu entfliehen und einen persönlichen Rückzugsort im eigenen Garten zu erschaffen. Ihm ist es wichtig, dass er sich ganzjährig an diesen Platz zurückziehen kann und er sich am Anblick seiner Orchideen-Sammlung erfreuen kann.

Dieses Beispiel hat mit dem vorherigen nur noch wenig gemein, und doch geht es darum, wie das Gewächshaus für den Orchideen-Freund aussehen könnte. Orchideen sind nicht unbedingt Fans von zu viel Sonne und auch eine zu große Feuchtigkeit ist dem Orchideen-Leben nicht zuträglich. Bei der Planung des Gewächshauses muss also berücksichtigt werden, dass bestimmte Faktoren wie Lichteinfall und Feuchtigkeit gut kontrolliert werden können. 

Zudem ist das persönliche Bedürfnis des Gewächshausbesitzers in Spé hier zu berücksichtigen. Das Gewächshaus soll ihm der Erholung dienen, er möchte entspannen und den Alltag hinter sich lassen. Es wäre also schön, wenn das Gewächshaus gemütlich und wohnlich ist, vielleicht eine kleine Sitzecke und einen ansprechenden Blick auf die Pflanztische mit der Orchideen-Sammlung bereithält. Zudem könnte das Gewächshaus möglichst weit vom eigentlichen Wohngebäude weg stehen, damit er ungestört ist und nicht vom Postboten, dem Telefon oder dem Vertreter abgelenkt wird.


Beispiel-Szenario 3 – Anlehngewächshaus

Marion kocht leidenschaftlich gerne baut zu diesem Zwecke selbst verschiedene Kräuter und Tomaten an. Für sie ist es wichtig, dass sie schnell aus der Küche an ihr Gewächshaus kommt. Sie möchte keine langen Wege zum Gewächshaus zurücklegen und legt auch ansonsten keinen Wert auf eine „heimelige Zeit“ im Gewächshaus.

Für Marion kommt ein Anlehngewächshaus in Frage, welches direkt auf der Terasse vor der Küche an die Hauswand montiert wird. Durch die Terassentür ist Marion in wenigen Augenblicken bei ihren Kräutern und den Tomaten und kann so schnell diejenigen Kräuter pflücken, die sie gerade benötigt. Die Erbauungskosten für ein Anlehngewächshaus sind geringer als für ein freistehendes Gewächshaus und auch die laufenden Kosten sind durch die Nähe zur wärmeabstrahlenden Hauswand geringer.


Fazit

Die o.g. Beispiele sind konstruiert, aber sie verdeutlichen, was viele Menschen unterschätzen: die Vielfältigkeit von Gewächshäusern. Selbst wenn die gleichen Pflanzen in einem Gewächshaus kultiviert werden sollen, so kann jeder Gärtner immer noch gänzlich andere Vorstellungen davon haben, wie sein Gewächshaus denn aussehen soll. Von funktional bis heimelig und wohnlich – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und man tut gut daran, sich vom einfachen Bild des rechteckigen „Glaskastens“ auf der grünen Wiese zu lösen und in die Vielseitigkeit einzutauchen. 

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