Blähton

Blähton

Blähton gilt unter Hobbygärtnern als ein unverzichtbares Material im Garten. Denn zahlreiche Pflanzen profitieren von den positiven Eigenschaften der nachhaltigen Tonkügelchen. In diesem Artikel findest du alle Informationen rund um Herstellung, Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten von Blähton:

Definition und Herstellung

Als Blähton werden kleine Kügelchen aus kalkarmem Ton bezeichnet, die vor dem Brennen feine organische Bestandteile enthalten. Der Ton wird für die Herstellung gemahlen und bei mehr als 1.000 Grad Celsius im Ofen gebrannt. Durch die Erhitzung erfolgt die Umwandlung der organischen Bestandteile zu Kohlendioxid. Dabei wird das Kohlendioxid in der erhärteten Tonmasse eingeschlossen, wodurch diese bis auf das Fünffache ihres ursprünglichen Volumens aufbläht. Nach dem Brennen besitzen die Tonkügelchen einen Kern, welcher von einer lockeren Schicht mit zahlreichen Poren ummantelt ist.

Eigenschaften von Blähton

Blähton bringt als Naturmaterial zahlreiche Eigenschaften mit sich, die für den Gartenbau durchaus vorteilhaft sind. Diese sind:

Blähton ist Keimfrei

Im Rahmen des Herstellungsprozesses verbrennen die organischen Zusätze des Naturprodukts. Somit ist es Keimen nicht möglich, sich im Blähton anzusiedeln bzw. sich zu vermehren.

Blähton gegen Schädlinge

Blähton ist für Schädlinge als Brutstätte vollkommen uninteressant, da die Tonkügelchen keinerlei organische Stoffe besitzen und keinen Nährboden bereithalten. Somit ist Blähton bestens geeignet, um einen Schädlingsbefall vorzubeugen. Zudem kann Blähton die Luftfeuchtigkeit rund um Pflanzen und im gesamten Raum erhöhen, was bei zahlreichen Schädlingen hingegen unbeliebt ist.

Blähton verrottet nie

Ähnlich wie Stein verrotten die kleinen Kügelchen aus Ton nie. Die witterungsbeständigen Kügelchen sind gegen sämtliche Einflüsse wie Hitze, Kälte, Nässe oder Trockenheit resistent. Das Mineralgranulat ist zudem anorganisch, weshalb dieses zu keiner Zeit schimmelt. Darüber hinaus ist Blähton nicht entflammbar.

Deshalb ist im Vergleich zu herkömmlicher Blumenerde kein Austausch notwendig. Bei Blähton reicht es aus, diesen gelegentlich mit Wasser in einem Sieb auszuwaschen und anschließend wiederzuverwenden.

Frostbeständig und wärmedämmend

Im Rahmen der Herstellung entsteht im Inneren der Blähton-Kügelchen ein geschlossenporiger Kern. Die Oberfläche ist dabei vollständig geschlossen, sodass diese Frost gegenüber resistent ist. Darüber hinaus dämmt diese vor Kälte und schützt vor Frost.

Wasserdurchlässigkeit

Von Natur aus ist Ton nicht dazu in der Lage, große Mengen Feuchtigkeit zu speichern. Die Oberfläche kann lediglich kurzzeitig Wasser aufnehmen und anschließend an das Erdreich abgeben. Somit gelingt es nicht, mit Blähton die regulären Gießintervalle zu verlängern.

Verwendungsmöglichkeiten von Blähton

Sowohl im Innenraum als auch im Außenbereich finden sich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten von Blähton. Hierzu gehören:

Verbesserung der Bodenqualität

Blähton trägt dazu bei, dass die Pflanzen leichter Wurzeln schlagen können sowie zwischen den kleinen Tonkügelchen von einem besseren Halt profitieren. Besonders sehr dichte Böden können sich als problematisch erweisen, um verschiedene Pflanzen erfolgreich zu kultivieren. Als Drainage kann Blähton das Erdreich auflockern.

Erhöhung der Luftfeuchtigkeit in geschlossenen Räumen

Indem du deine Topfpflanze wie gewohnt in Blumenerde im Untertopf kultivierst, besteht zusätzlich die Möglichkeit, etwas Blähton in den Übertopf zu geben. Stelle nun die Pflänzchen hinein. Auf diese Weise entsteht keine Staunässe, da das überschüssige Wasser aus dem Untertopf abfließen kann. Das Wasser wird dabei an die Luft abgegeben, wodurch sich die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöht.

Blähton als Substrat für Hydrokulturen

Unter einer Hydrokultur ist eine Pflanzenhaltung ohne Erde zu verstehen. Indem du Blähton dem Wasser hinzufügst, bekommt die Pflanze ihren notwendigen Halt. Denn die Oberfläche des Blähtons ist rau und frei von scharfen Kanten. Für dickere Wurzeln empfiehlt es sich, eine gröbere Körnung zu bevorzugen. Bei Jungpflanzen sind hingegen kleinere Blähtonkörner die erste Wahl.

Blähton als Drainage

Blähton erweist sich als eine ideale Möglichkeit, um die Drainage in Pflanzkübeln, Balkonkästen oder im Hochbeet zu verbessern. Hierbei gehst du folgendermaßen vor:

  1. Bedecke die Ablauflöcher mit einem Drainagegitter.
  2. Befülle den Kübel anschließend zu einem Fünftel mit Blähton. Somit ist sichergestellt, dass überschüssiges Gieß- und Regenwasser vollständig abfließen kann.
  3. Indem du zusätzlich ein Pflanzvlies ausbringst, ist sichergestellt, dass sich die Kügelchen nicht mit der Erde vermischen.
  4. Fülle den Rest mit Blumenerde und der gewünschten Pflanze auf.
  5. Um das Unkrautwachstum einzuschränken, kannst du kurz unter der Oberfläche ein weiteres Vlies ausbringen.

Achtung!

Eine Drainage führt dazu, dass das Substrat im Pflanzkübel schneller austrocknet. Womöglich ist fortan ein häufigeres Wässern notwendig.

Als Drainage im Übertopf sorgt Blähton bei Zimmerpflanzen dafür, dass diese nicht übergossen werden. Denn das überschüssige Wasser fließt durch den Blähton ab und die Pflanze nimmt nur die Feuchtigkeit auf, die sie wirklich benötigt. Die große Fläche des Blähtons stellt eine optimale Verdunstung von Wasserdampf sicher und befeuchtet die Wurzeln.

Mulchen von Kübelpflanzen

Die unteren Teile von älteren Kübelpflanzen sind häufig kahl. Dies ist jedoch kein Grund zur Sorge. Allerdings hat dies meist eine verstärkte Ansiedlung von Unkräutern und Schädlingen zur Folge. Indem du eine zwei bis drei cm dicke Schicht Blähton darüber gibst, kommen für gewöhnlich keine Unkräuter mehr an das Tageslicht.

FAQ

Ist Blähton dasselbe wie Seramis?

Optisch hat Seramis eine große Ähnlichkeit mit Blähton. Dabei handelt es sich ebenfalls um ein Tongranulat. Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass Seramis im Gegensatz zu Blähton nicht für die Hydrokultur geeignet ist. Seramis wird hauptsächlich bei Zimmerpflanzen eingesetzt. Außerdem handelt es sich bei Seramis um den Markennamen, unter dem das Granulat vertrieben wird.

Wie sollte man Blähton vorbereiten?

Bevor du Blähton verwendest, solltest du diesen durch Waschen im Sieb von Staub und Schmutz befreien. Im Anschluss ist es wichtig, den Blähton gründlich zu trocknen.

Kann man Blähton in einer Hydrokultur verwenden?

Eine Pflanzenkultur in einem Substrat aus Blähton ist grundsätzlich möglich. Dabei ist eine Versorgung der Pflanzen mit einer Nährlösung wichtig. Auf diese Weise ist eine ausreichende Versorgung der Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen gewährleistet.

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