Blumenkohl im Gewächshaus säen, pflegen und ernten
Blumenkohl enthält reichlich Vitamin C sowie zahlreiche weitere Mineralstoffe. Nicht zuletzt deshalb kommt das Gemüse gerne auf ganz unterschiedliche Art und Weise in der Küche zum Einsatz. Im Vergleich zu anderen Kohlsorten gestaltet sich die Kultivierung von Blumenkohl als recht anspruchsvoll. Wie es dir dennoch gelingt, Blumenkohl erfolgreich im geschützten Gewächshaus anzupflanzen, erfährst du hier.
Standort und Boden
An einem hellen vollsonnigen bis halbschattigen Standort fühlt sich Blumenkohl besonders wohl. Charakteristisch für das Gemüse ist sein flaches Wurzelsystem, weshalb du möglichst einen Humusboden mit hohem Kalziumanteil bevorzugen solltest. Als ideal gilt ein leicht saurer pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Wichtig ist außerdem, dass das Wasser im Substrat gut gespeichert wird, ohne dass es zur Bildung von Staunässe kommt.
Damit sich Blumenkohl in seiner vollen Pracht entwickeln kann, ist bei der Standortwahl zu berücksichtigen, dass hier zuvor keine Kreuzblütlerartigen ausgepflanzt wurden. Erbsen, Bohnen und Kartoffeln sind hingegen bestens als Vorkultur geeignet.
Aussaat
Blumenkohl kann sowohl als Samen ausgesät als auch als Jungpflanze ausgepflanzt werden. Das Vorziehen aus Samen ermöglicht einen Wachstumsvorsprung und ist bereits ab Januar oder Februar im beheizten Gewächshaus möglich. Ab Juli gelingt die Aussaat sogenannter Überwinterungssorten.
Da Blumenkohl der Gruppe der Starkzehrer angehört, empfiehlt sich die Wahl eines nährstoffreichen Substrats. Gebe die Samen zunächst bedeckt mit zwei mm Erde in Anzuchtkästen, ehe du diese nach rund zwei Wochen in Töpfe pikierst.
Für die Keimung benötigt das Gemüse etwa 18 Grad Celsius, während anschließend zwischen 12 und 14 Grad Celsius ausreichen. Sofern du das Saatgut in einem unbeheizten Gewächshaus ausbringen möchtest, empfiehlt es sich, zusätzlich einen Mini-Folientunnel im Gewächshaus aufzustellen.
Nach erfolgreicher Aussaat ist die Erde unbedingt durchgehend feucht zu halten. Die Dauer der Aussaat beläuft sich auf rund sechs Wochen.
Blumenkohl auspflanzen
Das Gewächshaus wird vorrangig für die Vorkultur von Blumenkohl genutzt. Ab Mai ist die Auspflanzung der einzelnen Exemplare im Freiland möglich. Möchtest du Blumenkohl hingegen ausschließlich im Gewächshaus kultivieren, solltest du die Pflanzen ab April an ihrem endgültigen Standort ausbringen. Zu diesem Zeitpunkt besitzen die Setzlinge bereits fünf bis sechs Blätter.
Tipp:
Indem du deine Setzlinge vor der Auspflanzung großzügig wässerst, lösen sich diese leichter aus ihrem Behältnis.
Bevor du die einzelnen Exemplare ausbringst, bietet es sich an, den Boden mit Kalk, Kompost oder Pferdemist anzureichern. Bei der Auspflanzung selbst ist ein Reihenabstand von 50 cm und ein Pflanzabstand von etwa 60 cm zu wahren.
Blumenkohl richtig pflegen
Um eine ausreichende Belüftung sicherzustellen, empfiehlt es sich beim Blumenkohl Anbau in einer Monokultur, die Gewächshaustüren zu beiden Seiten zu öffnen. In Treibhäusern mit einer Mischkultur genügt es, die Kurtinen der Seitenlüftung aufzurollen. Zu hohe Temperaturen sind zu vermeiden, da die Blumen andernfalls zerbrechlich werden und leicht zerfallen. Um zu verhindern, dass sich der Ernteertrag ungewollt mindert, solltest du aufkommende Unkräuter sofort entfernen und den Boden regelmäßig hacken.
Ergänzend hierzu sind im Rahmen der Blumenkohl Pflege folgende Tätigkeiten zu verrichten:
Düngen
Als Starkzehrer zeichnet sich Blumenkohl durch einen hohen Nährstoffbedarf aus. Mit Hilfe einer Bodenanalyse lässt sich die benötigte Menge an Nährstoffen konkret bestimmen.
Für gewöhnlich bietet es sich an, das Substrat ein bis zwei Mal im Sommer mit Hornmehl oder wöchentlich mit einem organischen Gemüsedünger anzureichern. Während des stärksten Wachstums zwischen Juni und Juli bietet sich die zwei wöchentliche Ausbringung eines Stickstoff Düngers an.
Gießen
Während der Blumenentwicklung ist der Wasserbedarf von Blumenkohl am höchsten. Die Pflanzen benötigen zwar kontinuierliche Wassergaben, diese sollten aber dennoch nicht zu großzügig ausfallen.
Tipp:
Mulchen kann die Verdunstung im Erdreich spürbar reduzieren.
Sonnenschutz
Spätestens eine Woche vor der angestrebten Ernte empfiehlt es sich, drei große Blätter nach innen abzuknicken und mit diesen den Kopf des Blumenkohls zu beschatten.
Alternativ besteht die Möglichkeit, die Blätter mit einem Strick so zu binden, dass diese nicht zu den Seiten wachsen können. Auf diese Weise sind die Pflanzen bestens vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt.
Schon gewusst?
Manche Blumenkohlsorten umhüllen ihre Blumen sogar selbstständig mit Blättern.
Krankheiten und Schädlinge
Entscheidend für die Gesunderhaltung deiner Blumenkohl Pflanzen ist eine angemessene Luft- und Bodenfeuchtigkeit. Dennoch zeigt sich Blumenkohl als gefährdet für einen Befall durch die folgenden Schädlinge bzw. Krankheiten:
- Kohlhernie
- Kohlfliege
- Falscher Mehltau
- Raupen des Kohlweißlings
- Weiße Fliege
Ernte
In Abhängigkeit der kultivierten Sorte und des Pflanzzeitpunktes erstreckt sich der Erntezeitraum von Juni bis Oktober. Im Durchschnitt ist Blumenkohl etwa acht bis zwölf Wochen nach der Pflanzung vollständig ausgereift.
Sobald der Blumenkohl die gewünschte Größe erreicht hat und sich dessen Kopf fest anfühlt, kannst du diesen grundsätzlich ernten. Die Blüten sollten möglichst noch geschlossen und fest sein.
Möchtest du deinen Blumenkohl möglichst frisch ernten, ist die Ernte am Morgen besonders zu empfehlen. Verwende ein sauberes und scharfes Messer, um das Gemüse am Boden abzuschneiden. Die Blätter sind zunächst am Kopf zu belassen, damit die Frische erhalten bleibt.
Achtung!
Warte mit der Ernte nicht zu lange, da sich die Blumen andernfalls gelblich färben und somit als weniger attraktiv erscheinen.
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