Kohlrabi enthält nur wenige Kalorien, ist gesund und wächst schnell. Insgesamt handelt es sich mit mehr als 50 verschiedenen Sorten um eine vielseitige Gemüsesorte. Wird Kohlrabi im Gewächshaus kultiviert, lässt sich eine frühere Ernte als im Freiland erzielen. Wie dir dieses Vorhaben gelingt, erfährst du im Folgenden.
Kohlrabi im Gewächshaus vorziehen
Eine Vorzucht von Kohlrabi erweist sich immer dann als sinnvoll, wenn während des Jahres eine intensive Fruchtfolgewirtschaft geplant ist. Denn vorgezogene Pflanzen benötigen lediglich eine kurze Zeit, bis diese vollständig ausgereift sind.
In beheizten Gewächshäusern ist eine Vorzucht das ganze Jahr über möglich. In unbeheizten Gewächshäusern solltest du hingegen mit dem Vorziehen abwarten, bis kein Bodenfrost mehr zu erwarten ist und die Sonne bereits etwas stärker scheint. Der ideale Zeitpunkt kann dabei von Region zu Region abweichen.
Kohlrabipflanzen können entweder aus Samen oder als Setzlinge im Gewächshaus vorgezogen werden. Je nachdem, für welche Variante du dich entscheidest, gehst du dabei auf eine unterschiedliche Art und Weise vor.
Vorzucht aus Kohlrabisamen
Um Kohlrabipflanzen aus Samen vorziehen zu können, benötigst du folgende Utensilien:
- Kohlrabisamen
- Anzuchterde
- Anzuchtschale
- Pikierstab
- Sprühflasche
Gebe zunächst etwas Anzuchterde in ein Anzuchtgefäß wie beispielsweise eine Anzuchtschale. Grabe anschließend ein Loch in die Erde, welches lediglich wenige cm tief ausfällt. Lege nun einen Samen in die Vertiefung und bedecke das Ganze mit etwas Substrat. Gieße den Samen danach an.
Etwa eine Woche nach der Aussaat beginnen sich bereits die ersten Sämlinge zu entwickeln. Lockere die Erde rund um die Keimlinge mit Hilfe des Pikierstabs auf. Ziehe die Pflänzchen anschließend aus dem Anzuchtgefäß und setze diese in ein neues Gefäß oder auf Torfplatten. Der Durchmesser des gewählten Gefäßes sollte zwischen 4 und 5 cm betragen. Drücke die Erde nun fest und platziere die Jungpflanzen an einem hellen Ort bei etwa 15 Grad Celsius. Wichtig ist, dass die Pflanzen stets gleichmäßig feucht gehalten werden.
Tipp:
Eine hohe Luftfeuchtigkeit wirkt sich positiv auf die Aussaat von Kohlrabipflanzen aus. Somit erweisen sich Anzuchtgefäße mit einem Deckel als durchaus praktisch.
Schon gewusst?
Wenn du mit Wasser gefüllte Gießkannen oder Eimer im Gewächshaus platzierst, wird die Wärme tagsüber gespeichert und nachts an die Umgebung abgegeben.
Vorzucht mit Kohlrabisetzlingen
Entscheidest du dich dafür, Kohlrabisetzlinge im Gewächshaus zu kultivieren, kannst du diese ab Mitte März im Gewächshaus ausbringen. Je nach Umgebungstemperatur erweist sich bei den ersten Sätzen eine Abdeckung mit einem Vlies oder einer Folie als sinnvoll, um die jungen Pflanzen zu schützen und eine frühe Ernte zu erzielen.
Der jeweilige Pflanzabstand orientiert sich an der jeweiligen Sorte. Für gewöhnlich sind ca. 25 cm zwischen zwei Pflanzen ausreichend. Bei größeren Sorten sollte der Pflanzabstand hingegen rund 45 cm betragen.
Kohlrabi im Freiland auspflanzen
Sobald die Jungpflanzen die ersten „echten“ Laubblätter ausbilden, ist fortan eine Auspflanzung im Freiland möglich. Denn ab diesem Zeitpunkt vertragen die Pflanzen auch kühlere Temperaturen. Bevor du deine Exemplare endgültig umsiedelst, empfiehlt es sich, diese zunächst durch mehrstündiges Öffnen von Fenster oder Türen abzuhärten. Das Auspflanzen vorgezogener Exemplare bringt den Vorteil mit sich, dass Eichhörnchen, Vögel und Mäuse lediglich einzelne Pflanzen verspeisen und nicht die komplette Ernte.
Kohlrabipflanzen bevorzugen einen sonnigen Standort und besitzen nur wenige Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. Allerdings empfiehlt es sich, den Boden vorab aufzulockern, damit die Pflanzen leichter an Wasser und Nährstoffe gelangen. Achte darauf, die Pflanzen weder zu flach noch zu tief auszupflanzen, um einen stabilen Halt zu gewährleisten. Ein direkter Erdkontakt mit der Knolle ist zudem zu vermeiden, da es andernfalls zu Fäulnisbildung kommen kann. Daher empfiehlt es sich, den Wurzelballen nur bis zur Hälfte einzupflanzen. Bei der Pflanzung bietet sich außerdem eine Grunddüngung mit ca. 40 g / m2 Hornmehl an. Nach rund vier Wochen empfiehlt es sich mit Beginn des Knollenwachstums erneut 40 g / m2 Horndünger zu verabreichen.
Alternativ besteht die Möglichkeit, das Kohlgemüse bis zur Ernte im Gewächshaus zu beherbergen.
Achtung!
Warte zunächst mindestens drei bis vier Jahre ab, bevor du Kohlrabi erneut am selben Standort kultivierst.
Kohlrabi im Gewächshaus richtig pflegen
Damit sich Kohlrabipflanzen wie gewünscht entwickeln, bedarf es an einer gleichmäßigen Bodenfeuchtigkeit. Deshalb empfiehlt es sich, die Pflanzen regelmäßig in geringen Mengen zu wässern. In der sogenannten Vorratsknolle wird Wasser für Trockenphasen gespeichert. Keinesfalls sind Kohlrabipflanzen, welche bereits von ihrem Wasservorrat Gebrauch machen zusätzlich zu wässern. Denn dann kann es passieren, dass die Pflanzen aufplatzen.
Kohlrabi ernten
Im Vergleich zum Freiland fällt die Ernte im Gewächshaus für gewöhnlich ertragreicher aus. Kohlrabipflanzen sind nach ca. zwei bis drei Monaten erntereif und besitzen zu diesem Zeitpunkt einen Durchmesser zwischen 5 und 20 cm.
Schneide den Kohlrabi kurz unter der Knolle ab, um diesen zu ernten. Wichtig ist, dass die Ernte frühzeitig erfolgt, da der Kohlrabi andernfalls hart wird und einen holzigen Geschmack entwickelt.
Während frühe Kohlrabisorten eine Haltbarkeit von etwa zwei Wochen besitzen, kannst du späte Sorten über einen Zeitraum von mehreren Wochen aufbewahren. Ein kühler Keller erweist sich dabei als geeigneter Lagerort.
FAQ
Welche Pflanznachbarn sind für Kohlrabi geeignet?
Als geeignete Pflanznachbarn für Kohlrabi kommen Gurken, Lauch und Salat infrage.
Warum bilden Kohlrabi keine Knollen?
Wenn Kohlrabipflanzen lediglich Blüten und keine Knollen ausbilden, ist dies meist auf zu geringe oder ausbleibende Wassergaben zurückzuführen.
Warum platzen Kohlrabipflanzen auf?
Bei Kohlrabipflanzen empfiehlt es sich, regelmäßig in kleinen Mengen zu wässern. Denn die Pflanzen besitzen einen Wasserspeicher, von welchem sie in Trockenperioden zehren. Erfolgt zeitgleich eine Wassergabe, kommt es zu einem Wasserüberschuss, sodass die Pflanzen gerne aufplatzen.
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