Zimmergewächshaus richtig nutzen – die besten Tipps für eine erfolgreiche Vorkultur
Ein Zimmergewächshaus punktet nicht nur mit einer kompakten Größe, sondern ermöglicht zudem den Anbau zahlreicher Pflanzen innerhalb der eigenen vier Wände. Auf diese Weise erhalten die später im Beet ausgepflanzten Exemplare gegenüber der Direktaussaat einen deutlichen Wachstumsvorsprung. Damit die Vorzucht allerdings erfolgreich verläuft, gilt es von der Auswahl des Zimmergewächshauses bis hin zum Umgang zahlreiche Punkte zu beachten. Worauf du bei der Nutzung deines Zimmergewächshauses konkret achten solltest, erfährst du im Folgenden:
Was ist ein Zimmergewächshaus?
Ein Zimmergewächshaus setzt sich aus einem Kasten sowie einer transparenten Abdeckung mit Belüftungsschlitzen zusammen. Die Modelle sind überwiegend aus Kunststoff gefertigt und kommen sowohl zur Aussaat als auch zur Vorkultur von Jungpflanzen zum Einsatz. Im Anschluss an die Keimung werden die Jungpflanzen dann in das Freiland umgesiedelt. Da die Vorkultur im Gewächshaus stattfindet, kannst du bereits während der Wintermonate mit der Aussaat beginnen. Somit lässt sich ein zeitlicher Vorteil erzielen.
Welche Zimmergewächshaus Arten gibt es?
Bei genauerer Betrachtung der umfassenden Auswahl an Zimmergewächshäusern fällt auf, dass sich die einzelnen Modelle teils stark in Bezug auf Ausführung und Ausstattung voneinander unterscheiden. Neben beheizbaren Mini Gewächshäusern mit einem fest installiertem Heizsystem sind auch Zimmergewächshäuser ohne Heizung am Markt vertreten. Hinzu kommt, dass manche Modelle mit einer Wärmelampe ausgestattet sind, während diese bei vergleichbaren Varianten nicht im Lieferumfang enthalten ist. Je nach Ausstattung und Art des Zimmergewächshauses schwankt der Anschaffungspreis teils deutlich.
Wenn du über die Anschaffung eines Zimmergewächshauses nachdenkst, solltest du in erster Linie auf ein gutes Belüftungssystem achten. Dabei wird der Luftaustausch über kleine Schlitze in der Abdeckhaube reguliert, sodass keine Überhitzung entstehen kann. Vertiefungen und Rillen in der Bodenwanne sind ebenfalls von hoher Wichtigkeit, um eine optimale Wasserverteilung zu erzielen. Indem du die Quelltöpfe auf den Rillen statt direkt auf dem Boden platzierst, ist für eine verbesserte Wasserverteilung innerhalb der Unterschale gesorgt.
Kann man ein Zimmergewächshaus selber bauen?
Grundsätzlich ist es zwar möglich, mit etwas handwerklichem Geschick ein Zimmergewächshaus selber zu bauen, dieses Vorhaben gestaltet sich für gewöhnlich aber als recht kompliziert und aufwendig. Die einzelnen Elemente aus Holz oder Plexiglas müssen genauestens zugeschnitten und mit speziellem Klebstoff zusammengebaut werden. Da einfache Zimmergewächshäuser bereits für einen überschaubaren Anschaffungspreis erhältlich sind, erweist sich ein Kauf in aller Regel als attraktiver.
Rahmenbedingungen für ein Zimmergewächshaus
Die Abmessungen eines Zimmergewächshauses sind so gehalten, dass dieses problemlos auf der Fensterbank oder im beheizten Wintergarten platziert werden kann. Sofern die Wahl auf die Fensterbank fällt, sollte der Standort hell und ohne direkte Mittagssonne gewählt werden. Ausreichend Tageslicht gilt als unverzichtbar. Achte darauf, dass das Zimmergewächshaus nicht zu breit ausfällt, sodass es problemlos auf die Fensterbank passt.
Kommt das Mini Gewächshaus für die Keimung der Sämlinge zum Einsatz, erweist sich ein Fenster mit Südausrichtung als ideal. Benötigen die Pflanzen generell weniger Licht, darf das ausgesuchte Fenster auch im Halbschatten liegen.
Achtung!
Achte stets darauf, deinen Pflanzen nicht zu viel Wärme zuzuführen. Diese könnte schlimmstenfalls eine sogenannte „Vergeilung“ begünstigen, wodurch die Exemplare glasig, dünn und schwach werden.
Unabhängig davon, mit welchen Pflanzen du dein Zimmergewächshaus bestücken möchtest, solltest du nährstoffarme und ungedüngte Anzuchterde verwenden. Diese liefert die Nährstoffe in einer optimalen Konzentration, was die Ausbildung eines soliden Wurzelwerks begünstigt.
Wie funktioniert ein Zimmergewächshaus?
In einem Zimmergewächshaus herrscht ein spezielles Mikroklima, welches das Saatgut trotz geringer Sonneneinstrahlung anregt. Solche Minigewächshäuser verfolgen das Ziel, das jeweilige Saatgut zum Wachsen zu bringen.
Für die Anzucht zahlreicher Pflanzen wird der sogenannte Treibhauseffekt genutzt. Boden und Innenluft werden dabei durch die Sonneneinstrahlung erwärmt, sodass die Luft aufsteigt. Die Abdeckung verhindert das Entweichen dieser Luft, was zu einem Anstieg der Temperatur im Zimmergewächshaus führt. Somit liegen ideale Bedingungen für die Keimung der Samen vor.
Diese Pflanzen kannst du in einem Zimmergewächshaus kultivieren
Mini Gewächshäuser sind für zahlreiche Gemüse- und Zierpflanzen sowie Kräuter und einjährige Sommerblumen, welche aus Samen herangezogen werden, geeignet, Zu den beliebtesten Pflanzen zählen:
- Tomaten
- Gurken
- Melonen
- Kürbisse
- Auberginen
- Studentenblume
- Trompetenzungen
- Phlox
- Salvien
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Stecklinge wie beispielsweise Hibiskus oder Myrten im Mini Gewächshaus zu kultivieren. Die Pflanzung anspruchsvoller und empfindlicher Jungpflanzen wie Kakteen, fleischfressenden Pflanzen oder Orchideen ist in komfortablen Modellen ebenfalls denkbar.
Je kleiner das Zimmergewächshaus ausfällt, desto weniger Nutzungsmöglichkeiten bringt dieses mit sich. In höheren Modellen gelingt sogar die Anzucht von kleineren Kräutern oder exotischen Früchten.
So gelingt dir die Aussaat im Gewächshaus
Für die Pflanzung stehen dir insgesamt diese zwei verschiedenen Möglichkeiten zur Auswahl:
1. Pflanzung im Anzuchttopf
Die Auspflanzung der Samen in Anzuchttöpfen ist vorteilhaft, da sich die Pflänzchen daraus leichter herauslösen lassen. Biologisch abbaubare Pflanzgefäße können sogar komplett ausgepflanzt werden. Darüber hinaus bergen Anzuchttöpfe ein geringeres Risiko für Staunässe.
Befülle zunächst die Anzuchtgefäße mit Anzuchterde und gebe die Samen hinzu. Stelle die Töpfe nun in die Bodenschale deines Zimmergewächshauses.
2. Bepflanzung der Bodenschale
Möchtest du auf Anzuchttöpfe verzichten, kannst du die Bodenschale des Mini Gewächshauses direkt mit Anzuchterde befüllen. Bringe die Samen anschließend in einem geringen Abstand sowie in Reihen aus. Sobald die Pflänzchen keimen, dürfen diese in einen Blumentopf oder Blumenkasten umsiedeln.
Unabhängig davon, für welche Variante du dich entscheidest, folgt anschließend das Angießen des Saatguts. Um zu verhindern, dass die Samen davongeschwemmt werden, solltest du keine herkömmliche Gießkanne verwenden. Besser geeignet ist eine Pumpsprühflasche mit einem sanften und dünnen Strahl. Danach ist es wichtig, dass du das Minigewächshaus entsprechend abdeckst. An einem hellen und warmen Ort kannst du in den nächsten Tagen die Entwicklung deiner Pflänzchen beobachten, ehe diese zu vereinzeln sind
Bedecke das ausgebrachte Saatgut leicht mit Erde. Lichtkeimer stellen allerdings eine Besonderheit dar. Diese solltest du lediglich etwas andrücken.
Tipps zum richtigen Umgang mit einem Zimmergewächshaus
Nach der Aussaat leistet die Handhabung des Zimmergewächshauses einen entscheidenden Beitrag dafür, ob die Anzucht erfolgreich verläuft. Die folgenden Tipps gelten dabei als hilfreich:
- Die Erde muss für die Anzucht gut feucht, jedoch nicht nass sein. Die Wurzeln dürfen nicht im Wasser stehen.
- Warte mit dem erneuten Gießen ab, bis das Aussaatsubstrat etwas abgetrocknet ist. Dadurch verringert sich das Risiko für Schimmelbildung.
- Entferne überschüssiges Gießwasser, das sich in der Auffangwanne sammelt.
- Je nachdem, um welche Art Saatgut es sich handelt, ist ein Heizsystem mehr oder weniger vorteilhaft.
- Stelle die Luftregulation über die Lüftungsschlitze der Abdeckhaube sicher. Im Zweifelsfall solltest du diese besser zu weit als zu wenig öffnen. Die Abdeckung sollte lediglich in Ausnahmesituationen vollständig für die Belüftung entfernt werden.
- Vermeide bis zur ersten Blattbildung eine zu hohe Lichtintensität. Andernfalls wachsen die Pflänzchen zu schnell, ohne einen kräftigen Stengel auszubilden.
Diese Vor- und Nachteile bietet dir ein Zimmergewächshaus
Bist du dir noch unsicher, ob ein Zimmergewächshaus für dich das richtige ist, kann es zunächst hilfreich sein, die jeweiligen Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen:
Vorteile | Nachteile |
Frühe Kultivierung von Jungpflanzen möglich Wetterunabhängige Anzucht Schutz vor Schädlingen Beobachtung der Pflanzenentwicklung Einfache Anzucht Umfassendes Zubehör erhältlich | Platz auf der Fensterbank erforderlich Regelmäßige Überwachung notwendig Bei hochwertigen Modellen teils hoher Anschaffungspreis |
Nützliches Zubehör für Zimmergewächshäuser
Während bei hochpreisigen Modellen bereits eine umfassende Ausstattung im Kaufpreis enthalten ist, umfasst der Lieferumfang günstiger Exemplare lediglich das Zimmergewächshaus selbst. Je nach Art des Minigewächshauses kommt somit unterschiedliches Zubehör infrage. Zu den beliebtesten Erweiterungen von Zimmergewächshäusern gehören dabei die folgenden Komponenten:
Anzuchttöpfe: Anzuchttöpfe erleichtern die Anzucht von Jungpflanzen, da sich diese später leichter umsetzen lassen.
Andrückbrett: Dieses Hilfsmittel ist durchaus praktisch, um das Substrat und die Samen nach der Aussaat besser zu verdichten.
Thermometer: Ein Thermometer ermöglicht eine genaue Kontrolle der Temperatur im Inneren des Mini Gewächshaus. Auf diese Weise lässt sich diese auf einem konstanten Niveau halten.
Pumpsprühflasche: Nach der Aussaat ist ein sanftes Angießen entscheidend. Dies lässt sich mit dem dünnen Strahl einer Pumpsprühflasche gewährleisten.
Pflanzetiketten: Um den Überblick zwischen den einzelnen Anzuchttöpfen nicht zu verlieren, solltest du jedes Gefäß direkt nach der Aussaat mit einem Pflanzetikett beschriften. Somit wird der Verwechslungsgefahr vorgebeugt.
Heizmatten: Sofern dein Mini Gewächshaus über kein eigenes Heizsystem verfügt, kannst du eine Heizmatte unter der Bodenwanne platzieren. Diese stellt eine geregelte Erwärmung sicher.
Wärmelampe: Ausgestattet mit einer Wärmelampe lässt sich die Keimrate im Zimmergewächshaus unter Umständen steigern. Zudem wird das Wachstum der Sämlinge gekräftigt. Pro Tag benötigen die Jungpflanzen zwischen 8 und 10 Stunden Licht, um zu gedeihen.
Pikierstab: Im Handeln sind kleine Pikierstäbchen in unterschiedlichen Größen und Formen verfügbar. Diese können den Umgang mit verletzlichen Keimlingen erheblich erleichtern.
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