Bohnen im Gewächshaus pflanzen und pflegen
Bohnen sind nicht nur sehr gesund, sondern können auch auf zahlreiche verschiedene Arten zubereitet werden. Von gekocht, gedünstet über dampfgegart bis hin zu geschmort ist alles möglich. Wichtig zu wissen ist, dass Bohnen im rohen Zustand giftig sind und somit unbedingt zunächst gekocht werden müssen. Wie dir die Aufzucht deiner eigenen Bohnen im Gewächshaus gelingt, erfährst du im Folgenden.
Standort und Boden
Damit der Anbau von Bohnen im Gewächshaus möglichst keine Schwierigkeiten bereitet, ist die Wahl des Standorts entscheidend. Bohnen bevorzugen einen Platz im Halbschatten, an welchem sie dennoch ausreichend Sonnenlicht erhalten um zu reifen. Achte darauf, die Bohnen nicht der direkten Sonneneinstrahlung auszusetzen.
Bohnen werden den Schwachzehrern zugeordnet, sodass diese keine besonderen hohen Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit stellen. Vor der Aussaat empfiehlt es sich, das Substrat mit einer Portion Kompost anzureichern. Somit ist ein ausreichender Nährstoffgehalt zweifelsfrei sichergestellt.
Wie unterscheiden sich die Ansprüche von Buschbohnen gegenüber Stangenbohnen?
Buschbohnen gedeihen ganz ohne Rankhilfe, während sich diese für Stangenbohnen als unverzichtbar erweist. Um zu verhindern, dass die Stangenbohnen abknicken oder abbrechen, empfiehlt es sich, diese mehrfach an der Rankhilfe zu fixieren. Stangenbohnen bringen den Vorteil mit sich, dass diese im Vergleich zu Buschbohnen weniger Fläche im Gewächshaus benötigen.
Aussaat
Bohnen werden bevorzugt im Gewächshaus vorgezogen und nach den Eisheiligen Mitte Mai in das Freiland umgesiedelt. Mit dieser Maßnahme lässt sich dem Befall durch die Bohnenfliege zuverlässig vorbeugen. Je nachdem, in welcher Region du lebst, empfiehlt sich die ganzjährige Kultivierung im Gewächshaus.
Sobald die Bodentemperatur bei über 8 Grad Celsius und die Lufttemperatur bei mindestens 10 % liegt, ist die Aussaat im Gewächshaus möglich. Diese Voraussetzungen gelten meist gegen Ende April als erfüllt. Je wärmer der Boden und die Luft sind, desto schneller setzt die Keimung bei Buschbohnen ein. Die durchschnittliche Keimdauer beläuft sich auf einen Zeitraum zwischen 10 und 30 Tagen.
Bohnen im Gewächshaus vorziehen
Möchtest du das Gewächshaus lediglich für die Vorzucht deiner Bohnen nutzen, empfiehlt sich die Kultivierung im Topf. Dabei sind insgesamt diese 6 Schritte zu verrichten:
- Gebe 4 bis 5 Samen etwa 2 cm tief in die Komposterde eines ca. 8 bis 10 cm großen Topf.
- Gieße die Samen mit reichlich Wasser an.
- Platziere den Topf bis zur Keimung an einen hellen und warmen Ort mit einer Umgebungstemperatur von etwa 20 Grad Celsius.
- Halte das Substrat durchgehend feucht.
- Im Anschluss an die Keimung kannst du damit beginnen, die Jungpflanzen langsam an kühlere Temperaturen zu gewöhnen.
- Die Auspflanzung in das Freiland erfolgt nach den Eisheiligen Mitte Mai.
Achtung!
Bohnen sind äußerst kälteempfindlich, weshalb du bei der Gewöhnung an kühlere Temperaturen stets mit Bedacht vorgehen solltest.
Buschbohnen im Gewächshaus auspflanzen
Entscheidest du dich dafür, Buschbohnen das ganze Jahr über im Gewächshaus zu beherbergen, ist die direkte Aussaat im Boden problemlos möglich. Pflanze die Samen dabei etwa drei bis vier cm tief in die Erde. Es empfiehlt sich die Einhaltung eines Pflanzabstandes von 30 bis 40 cm. Da Buschbohnen nicht allzu hoch werden, benötigen diese keine Rankhilfe.
Welche Pflanznachbarn kommen für Bohnen infrage?
Bohnen sind bestens für eine Mischkultur geeignet. Als harmonisch gestaltet sich vor allem die Gesellschaft mit Gurken, Bohnenkraut, Erdbeeren, Kartoffeln und Zucchini. Von einer direkten Nachbarschaft mit Tomaten, Paprika und Fenchel solltest du allerdings möglichst absehen.
Pflege
Im Anschluss an die Keimung gestaltet sich der Pflegeaufwand von Bohnen normalerweise als recht überschaubar. Da sich die Pflanzen durch einen hohen Wasserbedarf auszeichnen, ist das tägliche Gießen im Gewächshaus unverzichtbar.
Sofern das Substrat ausreichend Nährstoffe liefert, ist eine erneute Düngung nicht erforderlich.
Damit ausreichend Licht an die Pflanzen gelangt, erweist es sich als sinnvoll, gelegentlich ein paar Blätter zu entfernen. Achte darauf, nicht zu viel auszulichten, um die natürliche Photosynthese der Pflanze nicht zu beeinträchtigen.
Eine ausreichende Belüftung im Gewächshaus ist unbedingt notwendig, um die Bohnen keiner zu starken Hitze auszusetzen. Dies trägt außerdem zum Schutz vor Pilzen bei. Zeigt sich im Rahmen der regelmäßigen Pflanzenkontrolle ein solcher Befall, sind die Blätter unmittelbar zu entfernen.
Obwohl ein gesundes Bohnenwachstum ein gewisses Maß an Sonneneinstrahlung voraussetzt, sollten die Pflanzen keinesfalls dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden. Unter Umständen kann sich die Anbringung von Schattenspendern als erforderlich erweisen, um Bohnen vor Verbrennungen zu schützen.
Achtung!
Stangenbohnen und Feuerbohnen reagieren Hitze gegenüber als besonders empfindlich. Ab einer Umgebungstemperatur von rund 30 Grad Celsius werfen die Pflanzen ihre Blüten ab. Dies führt dazu, dass diese nicht mehr befruchtet werden und der Pollen schließlich austrocknet.
Ernte
Sofern die Voraussetzungen für die Kultivierung von Bohnen günstig stehen, lässt sich im Gewächshaus für gewöhnlich eine frühere Ernte erzielen. Ob eine Bohne reif ist, erkennst du daran, indem du ein Exemplar durchbrichst. Bricht die Bohne glatt durch und weist eine grüne, saftige Bruchstelle auf, kannst du diese ernten. Frühe Sorten sind häufig schon zum Sommeranfang vollständig ausgereift. Während Bohnen im Freiland für den Reifeprozess rund acht bis zehn Wochen benötigen, lässt sich dieser im Gewächshaus um bis zu zwei Wochen verkürzen.
Die Hülsen können regelmäßig geerntet werden, sofern sich keine dicken Körner ausbilden. Während der Haupterntezeit folgen stetig neue Fruchtansätze, die rund alle drei Tage gepflückt werden können.
Vor- und Nachteile von Bohnen im Gewächshaus
Bist du dir noch unschlüssig, ob deine Bohnen im Gewächshaus gut aufgehoben sind? Dann lohnt es sich, damit verbundenen Vor- und Nachteile gegenüberzustellen:
Vorteile | Nachteile |
Frühere Aussaat und Ernte möglich Schnelleres Wachstum Geringeres Risiko für einen Befall durch die Bohnenfliege Schutz vor Witterungseinflüssen wie Spätfrost, Sturm oder Hitze Konstantes Klima | Im Gewächshaus ist das tägliche Gießen unverzichtbar |
Letzte Aktualisierung am 2024-12-04 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API