Auberginen im Gewächshaus pflanzen, pflegen und ernten
Ursprünglich sind Auberginen im Mittelmeerraum beheimatet, sodass diese hierzulande hohe Temperaturen für die Keimung benötigen. Sofern im Freiland kein ausreichend geschützter Standort zur Verfügung steht, ist die Kultivierung im Gewächshaus zu bevorzugen. Grundsätzlich ist der Anbau von Auberginen im Gewächshaus und im Freiland möglich. Die Kultivierung im Gewächshaus gestaltet sich insgesamt jedoch als etwas einfacher. Im Folgenden findest du alle Tipps die du benötigst, um Auberginen erfolgreich im Gewächshaus zu pflanzen und schließlich zu ernten.
Auberginen vorziehen
Da sich Auberginen durch eine recht lange Entwicklungsdauer auszeichnen, empfiehlt es sich, diese bereits im Januar vorzuziehen. Für die Unterbringung kommt sowohl ein beheiztes Gewächshaus als auch die Fensterbank infrage.
Um Auberginen aus Samen heranzuziehen, ist es zunächst erforderlich, Saatschalen mit einem nährstoffarmen Anzuchtsubstrat zu befüllen. Indem du das Substrat mit Perlit und Kokoserde anreicherst, kann die Feuchtigkeit besser gespeichert werden. Außerdem wird die Wurzelbildung der Keimlinge gefördert.
Bringe die Samen im Anschluss mit einer Saattiefe zwischen ein bis zwei cm aus und bedecke diese nun mit etwas Erde. Wässere das Substrat großzügig und halte die Saat von jetzt an gut feucht. An einem warmen und hellen Ort mit Temperaturen zwischen 20 bis 25 Grad Celsius beginnen die Samen nach 7 bis 21 Tagen zu keimen.
Tipp:
Bedecke das Anzuchtgefäß mit Frischhaltefolie oder einer durchsichtigen Plastikhaube. Dadurch erhöht sich die Luftfeuchtigkeit und die Keimung wird gefördert.
Sobald die Pflanzen eine Höhe von ca. 8 cm erreicht haben und sich die ersten echten Laubblätter im Anschluss an die Keimblätter zeigen, kannst du diese pikieren oder in Töpfe mit einem nährstoffreichen Substrat pflanzen. Achte darauf, dass das Gefäß einen Durchmesser von rund 9 cm besitzt. Halte die Setzlinge bei Temperaturen zwischen 16 und 18 Grad Celsius an einem sonnigen Standort weiterhin warm, ehe du diese bei Bedarf ab Mitte April langsam an das Freiland gewöhnen kannst.
Auberginen auspflanzen
Möchtest du deine Auberginen im Gewächshaus kultivieren, kannst du diese ab Anfang Mai an ihren endgültigen Standort auspflanzen. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Exemplare eine Höhe zwischen 20 und 25 cm erreicht haben.
Eine Mischung aus nahrhafter Gartenerde und Kompost bildet dabei eine gute Grundlage für ein gesundes Pflanzenwachstum sowie eine üppige Ernte. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Gartenerde vorab mit einem Langzeitdünger anzureichern.
Die Auspflanzung umfasst insgesamt diese 5 Schritte:
- Hebe ein ausreichend tiefes Pflanzloch aus.
- Hebe die Jungpflanze vorsichtig aus dem Topf und setze diese in das Pflanzloch. Achte dabei darauf, diese nicht tiefer zu setzen als im vorherigen Pflanzgefäß.
- Fülle rund um die Pflanze Erde auf und drücke diese leicht fest.
- Setze einen Stützstab ein und gieße die Pflanze großzügig an.
- Bei jungen Pflanzen sollte der Pflanzabstand 60 bis 100 cm betragen. Der optimale Pflanzabstand orientiert sich dabei an der Wüchsigkeit der jeweiligen Sorte.
Tipp:
Alternativ kannst du Auberginen auch im Topf kultivieren. Dabei gilt, dass jede Pflanze ein eigenes Gefäß benötigt.
Warum benötigen Auberginen eine Rankhilfe?
Je nach Sorte können Auberginen eine Höhe und Breite von bis zu 150 cm einnehmen. Da die Früchte mit einem Gewicht von bis zu 1 kg oder mehr unter Umständen sehr schwer ausfallen, sollte die Pflanze mit einer Stütze aufrechterhalten werden. Des Weiteren verhindert eine Rankhilfe das Abreißen oder Umknicken schwerer Früchte.
Auch bei kleinwüchsigen Sorten mit einem geringen Fruchtgewicht hat sich die Anbringung einer Rankhilfe durchaus bewährt. Wichtig ist, dass weder die Früchte noch die Blätter direkt auf dem Boden aufliegen.
Geeignet sind Rankhilfen aus Bambus- oder Haselstecken. Ebenfalls infrage kommen auch Schnüre aus Sisal oder Jute.
Welche Pflanznachbarn kommen für Auberginen infrage?
Auberginen wachsen anfangs recht langsam und sind anderen Pflanzen gegenüber konkurrenzschwach. Deshalb solltest du auf die direkte Nachbarschaft mit wuchernden Gemüsearten besser verzichten.
Ebenfalls abzuraten ist von einer Mischkultur mit Zucchini oder Kürbisse sowie mit anderen engen Verwandten wie Paprika oder Tomaten. Auf diese Weise lässt sich ein Verschleppen von Krankheiten und Schädlingen zuverlässig vorbeugen.
Bestens geeignet sind hingegen die folgenden Pflanznachbarn:
- Blumenkohl
- Brokkoli
- Kopfsalat
- Schnittsalat
Achtung!
Nach dem Anbau von Auberginen solltest du mindestens vier Jahre abwarten, ehe du das Gemüse erneut am selben Standort auspflanzt. Vermeide es zudem, innerhalb dieses Zeitraums andere Nachtschattengewächse am selben Standort auszubringen.
Pflege
Die richtige Pflege von Auberginen ist entscheidend, um eine möglichst großzügige Ernte zu erzielen. Sobald die Pflanze sechs bis acht Blätter ausgebildet hat, empfiehlt es sich, den Haupttrieb zu kappen. Die dadurch entstehenden Nebentriebe kannst du einfach an Stützpfeiler binden. Zu lange Seitentriebe dürfen an beliebiger Stelle direkt hinter einem Blatt abgeschnitten werden.
Um die Befruchtung der Pflanzen im Gewächshaus aufrechtzuerhalten, ist das regelmäßige Ausschütteln der Triebe mit Blüten unerlässlich. Denn im Gegensatz zum Freiland weht im Gewächshaus für gewöhnlich kein Wind.
Auberginen kommen nur schlecht mit einer hohen Luftfeuchtigkeit zurecht, weshalb du dein Gewächshaus unbedingt regelmäßig lüften solltest. Zusätzlich zu den genannten Pflegemaßnahmen sind weiterhin die folgenden Arbeiten zu verrichten:
Gießen
Auberginen verdunsten über ihre großen Blätter sehr viel Wasser, weshalb sich diese einen hohen Wasserbedarf besitzen. Da es im Gewächshaus nicht regnet, ist ein regelmäßiges Gießen deshalb unbedingt notwendig. Im Zuge von anhaltender Trockenheit würden die Nachtschattengewächse ihre Blüten abwerfen und kleinere Früchte ausbilden. Achte beim Gießen stets darauf, die Auberginen ausschließlich von unten zu wässern.
Tipp:
Die Verdunstung des Bodens lässt sich reduzieren, indem du den Wurzelbereich rund um die Pflanze mit einer dünnen Schicht Rasenschnitt mulchst.
Düngen
Während der gesamten Kulturdauer sind mehrmalige Düngergaben möglich. Die Dosis fällt bei Auberginen im Vergleich zu Tomaten allerdings geringer aus.
Sobald sich die ersten vier richtigen Blätter an der Pflanze ausgebildet haben, kannst du diese mit einem flüssigen, organischen Gemüsedünger versorgen. Alternativ ist auch die Verwendung von Kompost denkbar. Sofern du dich für die zuletzt genannte Variante entscheidest, bietet es sich an, zusätzlich etwas Hornmehl auf die Stelle zu streuen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, rings um die Pflanze eine Mischung aus Algenkalk und Gesteinsmehl auszubringen.
Bis Ende August empfiehlt es sich, mehrmals in einer geringen Dosis nachzudüngen. Hierfür eignen sich beispielsweise Brennnessel- oder Beinwelljauche.
Krankheiten und Schädlinge
Auberginen zeigen sich im Hinblick auf Krankheiten und Schädlinge als verhältnismäßig immun. Gelegentlich kommt es zu einem Befall durch Blattläuse, welche sich in geringen Ausmaßen jedoch schnell mit Wasser vertreiben lassen.
Das Auftreten der Weißen Fliege ist ebenfalls möglich. Mit Gelbtafeln gelingt es dir, den Befall zu kontrollieren. Schlupfwespen können zur natürlichen Bekämpfung eingesetzt werden.
Am häufigsten sind Auberginen im Gewächshaus allerdings von der Pilzkrankheit Grauschimmel betroffen. Am wirksamsten lässt sich diesem durch die Trockenhaltung des Laubs sowie durch regelmäßiges Lüften vorbeugen.
Ernte und Lagerung
Die konstanten Temperaturen sowie die gleichbleibende Feuchtigkeit tragen dazu bei, dass Auberginen je nach Sorte im Gewächshaus schneller reifen als im Freiland. Im Garten stellt die Pflanze bereits ab einer Temperatur von 15 Grad Celsius ihr Wachstum ein. Auberginen blühen im Gewächshaus deutlich länger, sodass hier ein höherer Ernteertrag zu erwarten ist. Ausschlaggebend für den Ernteerfolg sind in erster Linie die Sortenwahl und die Standortbedingungen.
Generell gilt, dass sich eine frühe Aussaat nur geringfügig auf den tatsächlichen Erntezeitpunkt auswirkt. Auberginen sind erntereif, sobald deren Schale vollständig ausgefärbt ist und schwarzviolett glänzt. Dies ist meist Ende Juli bis Anfang August so weit. Achte darauf, nicht allzu lange mit der Ernte abzuwarten. Denn überreife Früchte erhalten schnell eine schwammige Konsistenz und verlieren an Aroma. Verpackt in Folie lässt sich das Gemüse bei etwa 8 Grad Celsius rund eine Woche lagern.
Tipp:
Hellgrüne und unverbräunte Kelchblätter gelten bei Auberginen als Frischezeichen.
Letzte Aktualisierung am 9.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API