Brokkoli im Gewächshaus pflanzen, pflegen und ernten
Brokkoli gilt als eine der gesündesten Gemüsesorten überhaupt und kann auf ganz unterschiedliche Art und Weise zubereitet werden. Somit lohnt es sich allemal, ein Plätzchen in deinem Gewächshaus für das grüne Gemüse zu reservieren. Damit Brokkoli jedoch prächtig gedeiht, solltest du ein paar Dinge beachten. Alle relevanten Informationen rund um die Kultivierung von Brokkoli im Gewächshaus findest du im Folgenden.
Ab wann kann man Brokkoli im Gewächshaus pflanzen?
Brokkoli kann an zahlreichen Standorten wie dem Freiland, Frühbeet, Gewächshaus oder auf dem Balkon gedeihen. Das Gewächshaus punktet dabei mit einem konstanten Klima und schützt deine Pflanzen vor sämtlichen Witterungseinflüssen. Wann du mit dem Pflanzen von Brokkoli beginnen kannst, orientiert sich letztendlich an der jeweiligen Sorte.
Im beheizten Gewächshaus ist die Vorzucht von Brokkolipflanzen ab Februar oder März möglich. Die Auspflanzung junger Setzlinge gelingt hingegen ab April bzw. Mai im unbeheizten Gewächshaus.
Standort und Boden
Brokkoli gehört zur Gruppe der Starkzehrer und benötigt deshalb reichlich Nährstoffe für eine gesunde Entwicklung. Des Weiteren sollte der Boden unbedingt eine tiefgründige und lockere Beschaffenheit besitzen, damit sich die Wurzeln ausreichend entfalten können. Als ideal gilt ein sonniger und windgeschützter Standort, wenngleich sich Brokkoli auch mit einem halbschattigen Plätzchen arrangiert.
Schwere Böden solltest du nach Möglichkeit meiden, da sich diese nicht für die tiefen Wurzeln des Brokkoli eignen. Wichtig ist, dass das Substrat alkalisch ausfällt. Bei einem zu geringen pH-Wert ist es daher ratsam, das Substrat vor der Auspflanzung entsprechend mit Kalk anzureichern.
Brokkoli vorziehen
Das Angebot an Brokkoli gliedert sich in frühe und späte Sorten. Deren Eigenschaften weichen allerdings nur geringfügig voneinander ab. Du kannst Brokkoli sowohl aus Samen vorziehen als auch als fertige Setzlinge im Gartenfachhandel erwerben. Vorgezogene Pflanzen zeichnen sich durch einen Wachstumsvorsprung aus, sodass du deren Pflanzabstand einfacher bestimmen kannst.
Von der Aussaat bis zum pflanzfertigen Setzling vergehen in der Regel rund 30 Tage. Somit erfolgt die Vorzucht für gewöhnlich 5 bis 7 Wochen vor der Pflanzung zwischen Februar und März.
Gebe zunächst etwas Anzuchterde in eine Saatschale und lege daraufhin drei Samenkörner in die Erde. Bedecke diese nun mit etwa einem Zentimeter Erde. Um erfolgreich keimen zu können, benötigt Brokkoli eine Umgebungstemperatur zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Nach etwa einer Woche zeigt sich das erste Grün. Dann ist es an der Zeit, die Jungpflanzen in 5 cm große Einzeltöpfe zu pikieren.
Brokkoli pflanzen
Es empfiehlt sich, die einzelnen Brokkolipflanzen zeitlich versetzt auszubringen, um eine kontinuierliche Ernte zu erzielen. Damit jede Pflanze ihren benötigten Freiraum erhält, solltest du einen Pflanzabstand von 50 x 50 cm wahren.
Vorgezogene Jungpflanzen sind auszubringen, sobald deren Erdballen gut durchwurzelt ist und sich die ersten drei bis fünf Blätter ausgebildet haben. Achte darauf, den Wurzelansatz mit 1 cm Erde zu bedecken.
Tipp:
Sobald der Boden im unbeheizten Gewächshaus eine gleichmäßige Bodentemperatur aufweist, ist die Ausbringung von Brokkoli auch als Direktsaat möglich. Dies gelingt meist ab Mai.
Welche Nachbarpflanzen kommen infrage?
Für Brokkoli kommt die Nachbarschaft mit zahlreichen Pflanzen infrage, da das Gemüse deren Wachstum nicht beeinträchtigt und dennoch zuverlässig gedeiht. Da das grüne Gemüse reichlich Calcium benötigt, solltest du auf eine direkte Nachbarschaft mit Pflanzen, die ebenfalls einen hohen Calciumbedarf besitzen, meiden. Dies ist beispielsweise bei sämtlichen Kohlarten der Fall. Folgende Übersicht zeigt dir eine Auswahl an geeigneten und ungeeigneten Beetnachbarn:
Geeignete Beetnachbarn | Ungeeignete Beetnachbarn |
Bohnen Erbsen Rhabarber Sellerie Kräuter Kresse Auberginen Gurken Kartoffeln | Radieschen Rettich Rucola Zwiebeln |
Tipp:
Brokkoli eignet sich besonders als Folgekultur von Spinat. In diesem Fall ist der Boden bereits durch die langen Wurzeln des Spinats aufgelockert.
Achtung!
Der Standort von Brokkoli sollte jährlich wechseln. Zudem sollte das Gemüse frühestens nach vier Jahren am selben Platz ausgepflanzt werden, um der Entstehung von Krankheiten bestmöglich vorzubeugen.
Brokkoli richtig pflegen
Das grüne Gemüse erfordert ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit, damit einer reichen Ernte nichts im Wege steht. Denn im Vergleich zu anderen Kohlpflanzen erweist sich Brokkoli als etwas empfindlicher. Die Pflege von Brokkoli umfasst dabei die folgenden Tätigkeiten:
Gießen
Brokkoli benötigt großzügige Wassergaben, um zu wachsen. Denn nur mit einem regelmäßigen Gießverhalten gelingt es, einen Wachstumsstopp zu verhindern. Dabei ist es vor allem nach dem Auspflanzen wichtig, die Pflanzen umfassend anzugießen. In den darauffolgenden zwei bis drei Wochen darfst du zunächst etwas sparsamer wässern, ehe der Wasserbedarf im Anschluss wieder zunimmt. Hängen die Blätter der Pflanze schlaff, ist dies ein Anzeichen für Wassermangel.
Düngen
Als Starkzehrer benötigt Brokkoli reichlich Nährstoffe. Vor dem Pflanzen bietet es sich daher an, den Boden mit einem organischen Dünger wie Kompost anzureichern.
Das Mulchen mit organischem Material wie Brennnesseljauche erweist sich als durchaus vorteilhaft, um Bodenfeuchtigkeit zu speichern und die Stickstoffversorgung der Pflanzen zu gewährleisten. Diese Maßnahme bietet sich rund einen Monat nach der Auspflanzung an. Die Pflanzen sollten zu diesem Zeitpunkt eine Höhe von rund 10 cm erreicht haben. Nach einer gewissen Zeit ist die Wiederholung des Vorgangs möglich, sodass die Mulchdecke insgesamt eine Dicke zwischen 15 und 20 cm aufweist.
Rund vier Wochen vor der Ernte ist von weiteren Düngergaben abzusehen, um der Bildung von Nitrat entgegen zu wirken.
Unkraut jäten
Aufkommende Unkräuter sind in regelmäßigen Zeitabständen durch Hacken des Bodens zu entfernen. Dadurch wird das Wachstum der Pflanzen aktiviert.
Krankheiten und Schädlinge
Im Gewächshaus ist Brokkoli weitgehend vor Schädlingen wie beispielsweise Schnecken geschützt. Dennoch kann es passieren, dass das Gemüse bei zu viel Feuchtigkeit von Pilzkrankheiten wie dem falschen Mehltau oder dem weißen Rost befallen wird. Bei einem zu trockenen Substrat kann es hingegen passieren, dass sich Erdflöhe, Blattläuse oder Kohlfliegen am Gemüse zu schaffen machen. Mit der richtigen Belüftung sowie einem angemessenen Bewässerungssystem bereitet der Anbau von Brokkoli im Gewächshaus jedoch nahezu keine Schwierigkeiten.
Brokkoli ernten und aufbewahren
Sobald die Knospen der Hauptblüte eine satte Färbung aufweisen, gilt Brokkoli als vollständig ausgereift. Schimmert die Pflanze hingegen bereits leicht gelb, gilt der optimale Erntezeitpunkt als überschritten. Denn dann haben sich die Blüten bereits geöffnet.
Um Brokkoli zu ernten wird die Hauptblüte mit einem fingerlangen Stück Stiel abgetrennt. Die übrige Pflanze bleibt unberührt. Zahlreiche Sorten bilden weitere Seitentriebe aus, sodass zu einem späteren Zeitpunkt eine erneute Ernte möglich ist.
Nach der Ernte ist Brokkoli lediglich wenige Tage haltbar. Aufbewahrt im Kühlschrank ist das Gemüse drei, maximal vier Tage genießbar. Indem du Brokkoli direkt im Anschluss an die Ernte kurz blanchierst und einfrierst, lässt sich eine deutlich längere Haltbarkeit erzielen. Um das Gemüse stets frisch genießen zu können, empfiehlt es sich, dieses zeitversetzt auszupflanzen.
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