Rettich im Gewächshaus säen, pflegen und ernten

Rettich im Gewächshaus säen, pflegen und ernten

Rettich besitzt eine leicht scharfe Geschmacksnote und liefert nur wenige Kalorien. In der Wurzel selbst sind reichlich Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium enthalten. Vor allem roh erfreut sich das Wurzelgemüse an großer Beliebtheit. Neben dem Hochbeet und dem Freiland erweist sich das Gewächshaus als eine willkommene Alternative. Wie es dir gelingt, Rettich im Gewächshaus zu kultivieren, erfährst du hier.

Welche Sorten sind für die Kultivierung im Gewächshaus geeignet?

Entscheidest du dich dafür, Rettich in deinem Gewächshaus zu kultivieren, lohnt sich zunächst ein genauer Blick auf die Sorte. Grundsätzlich ist zwischen Sommer- und Winterrettich zu unterscheiden. Infrage kommen vorrangig Sorten, die ab Februar ausgebracht werden dürfen. Bestens geeignet für einen frühen Anbau sind beispielsweise die Sommerrettiche „Hildes Roter Neckarruhm“ oder „Ostergruß“. Die Sorte „Münchner weißer Trieb“ oder „Rex“ können ebenfalls im zeitigen Frühjahr in einer Schale vorgezogen werden.

Japanische Rettiche dürfen das Gewächshaus hingegen im Spätsommer beziehen. Hierzu gehört beispielsweise die Sortengruppe „Minowase“.

Schon gewusst?

Rettich ist je nach Sorte Rot, Weiß oder Schwarz gefärbt.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Rettich im Gewächshaus auszupflanzen?

Die meisten Sommerrettiche kommen mit kühlen Temperaturen problemlos zurecht, sodass eine Aussaat ab Februar möglich ist. Das Gewächshaus kann zunächst für die Vorzucht genutzt werden, ehe das Wurzelgemüse in das Freiland übersiedelt. Der ideale Zeitpunkt hierfür findet sich meist ab April.

Da Rettich jedoch zu den schnellwüchsigen Gemüsesorten zählt, kann dieser auch bis zur Ernte im Gewächshaus verbleiben. Ab dem Spätsommer ist die Aussaat japanischer Rettichsorten im Gewächshaus denkbar.

Standort und Boden

Rettich stellt nur geringe Ansprüche in Bezug auf das Substrat, sodass das Wurzelgemüse nahezu in jedem Boden ausgesät werden kann. Als ideal gilt eine leicht krümelige Erde. Sofern du herkömmliche Gartenerde verwendest, empfiehlt es sich, diese vorab mit etwas Sand und Kompost anzureichern. Besonders wohl fühlt sich das Wurzelgemüse an einem halbschattigen bis vollsonnigen Standort.

Achtung!

Rettich gehört zur Gruppe der Mittelzehrer und sollte somit keinesfalls an einem frisch gedüngten Standort ausgebracht werden.

Die Aussaat

Die Aussaat erfolgt ausschließlich als Saatgut und in Reihen. Dabei solltest du einen Reihenabstand von ca. 30 cm wahren. Als Pflanzabstand gelten vier bis fünf cm als ausreichend. Die optimale Saattiefe beträgt zwei bis drei cm. Gebe in jedes Pflanzloch drei Samenkörner. Später sind die Keimlinge bis auf die stärkste Pflanze zu vereinzeln. Die übrigen Pflänzchen sind an einer anderen Stelle auszupflanzen.

Während Winterrettich in der Regel reichlich Laub entwickelt, wird dieser meist ohne direkte Nachbarpflanzen ausgesät. Für frühe Rettichsorten bietet sich hingegen eine Mischkultur an. Als geeignete Nachbarpflanzen kommen Sellerie, Rote Rüben und Kohl infrage.

Pflege

Der Pflegeaufwand von Rettich fällt im Vergleich zu anderen Pflanzensorten recht überschaubar aus. Dennoch gibt es ein paar Tätigkeiten, die im Rahmen eines gesunden Pflanzenwachstums unbedingt zu verrichten sind. Hierzu gehören:

Gießen

Wichtig ist, dass du das Wurzelgemüse regelmäßig und gründlich wässerst. Staunässe gilt es dabei allerdings unbedingt zu vermeiden. Ist das Substrat zu trocken, nimmt der Schärfegrad des Gemüses zu. Unregelmäßige Wassergaben begünstigen hingegen eine Rissbildung in der Wurzel.

Kälteschutz

Frühe Rettichsorten kommen in der Regel recht gut mit kühlen Temperaturen zurecht. Sinkt die Umgebungstemperatur allerdings gegen 0 Grad Celsius, empfiehlt es sich, das Wurzelgemüse mit einem Vlies zu bedecken. Liegen die Temperaturen noch tiefer, bietet sich ein zweites Vlies oder eine Noppenfolie als Pflanzenschutz an. Während deine Pflanzen abgedeckt sind, benötigen diese dennoch kontinuierliche Wassergaben. Ab Mitte April kann meist auf ein Vlies verzichtet werden.

Düngen

Vor der Aussaat ist auf die Anreicherung des Substrats mit frischem Stallmist oder Kompost unbedingt zu verzichten. Denn diese Düngemittel sind für das Wurzelgemüse zu scharf und können die Pflanzen langfristig schädigen. Sofern der Standort bereits für die Vorbepflanzung gedüngt wurde, reichen die in der Erde verbliebenen Nährstoffe für Rettich aus.

Während der Rübenbildung bietet sich die Ausbringung eines Langzeitdüngers an. Auf diese Weise erhält das Gemüse genau die tatsächlich benötigte Menge an Nährstoffen.

Ernte und Lagerung

Die Ernte von Rettich ist grundsätzlich in allen Größen möglich. Dabei gilt, dass der Geschmack umso milder ausfällt, je jünger das Gemüse abgeerntet wird. Sobald sich die Rübe deutlich aus dem Boden hebt, gilt Rettich als vollständig ausgereift. Der Zeitraum hierfür variiert je nach Sorte zwischen acht bis zehn Wochen. Rettich gilt bis kurz vor dem idealen Erntezeitpunkt als besonders knackig. Erfolgt die Ernte zu spät, wird das Wurzelgemüse holzig oder gar hart. Frührettich solltest du besser etwas vorzeitig ernten, da dieser andernfalls pelzig wird.

Um die Haltbarkeit des Wurzelgemüses zu erhalten, ist das Laub unmittelbar nach der Ernte zu entfernen. Aufbewahrt in mit Sand gefüllte Kisten bleibt Rettich an einem kühlen und dunklen Ort bis zu mehreren Monaten haltbar. Diese Voraussetzungen sind im Keller meist erfüllt. Eingefroren im Tiefkühlfach beläuft sich die maximale Lagerdauer auf rund drei Monate. Im Kühlschrank ist Rettich lediglich eine Woche haltbar.

Letzte Aktualisierung am 20.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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