Spinat im Gewächshaus – ein schmackhaftes Wintergemüse
Obwohl Spinat grundsätzlich das ganze Jahr über im Gewächshaus angebaut werden kann, bevorzugen zahlreiche Gewächshausbesitzer die Kultivierung während der Wintermonate. Denn in dieser Zeit ist frischer Spinat nicht nur deutlich schmackhafter als das Tiefkühlgemüse aus dem Supermarkt, sondern besitzt auch einen höheren Zuckergehalt. Deshalb wird Spinat, welcher im Dezember, Januar oder Februar geerntet wird, häufig als am leckersten empfunden. Hier findest du alle Informationen rund um den Spinatanbau in deinem Gewächshaus.
Standort und Boden
Spinat stellt keine besonderen Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit, sodass nahezu jeder Standort im Halbschatten für das Gemüse infrage kommt. Wichtig ist, dass du das Substrat vorab auflockerst, da Spinat bis zu 30 cm in die Erde wurzelt. Als Schwachzehrer benötigt Spinat nur wenige Nährstoffe, weshalb der Boden keinesfalls überdüngt sein sollte. Bei besonders nährstoffarmem Substrat bietet es sich an, dieses vor der Aussaat mit reifem Kompost anzureichern.
Aussaat
Spinat kommt gut mit einer niedrigen Umgebungstemperatur zurecht, sodass du das Gemüse problemlos im zeitigen Frühjahr bzw. im späten Herbst auch im unbeheizten Gewächshaus ausbringen kannst.
Die Aussaat gelingt, indem du die Samen ca. ein bis zwei cm tief in den Boden drückst und anschließend leicht mit Erde bedeckst. Ein Festdrücken oder Festtreten ist dabei nicht notwendig. Zwischen den einzelnen Reihen empfiehlt es sich, einen Pflanzabstand von etwa 20 cm einzuhalten. Rechts und links sollte der Abstand zu den benachbarten Pflanzen mindestens 5 cm betragen. Bereits nach etwa drei Wochen beginnen die Spinatpflanzen zu keimen.
Tipp:
Spinat verträgt sich gut mit Gurken, Tomaten und Rettich, sodass sich diese Gemüsesorten als ideale Pflanznachbarn erweisen.
Spinat im Gewächshaus pflegen
Spinat gilt als recht pflegeleicht, sodass sich dieses Gemüse vor allem für Anfänger eignet. Um allerdings in den Genuss einer reichen Ernte zu kommen, solltest du folgende Pflegemaßnahmen erbringen:
Gießen
Spinat benötigt reichlich Feuchtigkeit um zu gedeihen. Deshalb ist darauf achten, dass der Boden stets feucht ist. Insbesondere während der Keimung und an warmen Tagen sind Spinatpflanzen äußerst durstig. Zur Vorbeugung von Pilzerkrankungen solltest du die Blätter beim Gießen nach Möglichkeit nicht benetzen.
Tipp:
Indem du eine etwa drei cm dicke Mulchschicht zwischen den Pflanzreihen ausbringst, lässt sich vermeiden, dass zu viel Feuchtigkeit über den Boden verdunstet.
Düngen
Da Spinat der Gruppe der Schwachzehrer zugeordnet wird, sind bei einer Aussaat in einem nährstoffreichen Substrat keine weiteren Düngergaben erforderlich.
Eine Überdüngung ist in jedem Fall zu vermeiden, da die Spinatpflanzen andernfalls sehr weiche und vitaminarme Blätter ausbilden. Zudem kann eine erhöhte Nährstoffzufuhr bewirken, dass die Pflanze zu viel Stickstoff enthält, welches dann als gesundheitsschädliches Nitrit in den Blättern abgelagert wird.
Vereinzeln
Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte so viel Freiraum bestehen, dass du aufkommende Unkräuter jederzeit bequem entfernen und das Substrat auflockern kannst. Erst, wenn der Platz zwischen den Gemüsepflanzen zu eng wird, solltest du einzelne Exemplare entfernen. Diese können dann an einem anderen Standort erneut ausgepflanzt werden.
Schneiden
Bei Spinat ist normalerweise kein Rückschnitt notwendig. Sofern die Pflanze mehrmals abgeerntet wird, wird diese ohnehin gestutzt.
An zu trockenen Standorten kann es jedoch passieren, dass sich die Blätter braun färben. Diese Pflanzenteile sind entsprechend abzuschneiden. Auf diese Weise wird Platz für ein neues, gesundes Wachstum geschaffen. Sofern deine Spinatpflanzen deutliche Schäden durch Parasiten aufweisen, ist ebenfalls ein Rückschnitt ratsam.
Achtung!
Für die Durchführung eines Rückschnitts solltest du ausschließlich ein scharfes Schnittwerkzeug verwenden. Um die Übertragung von Bakterien und Viren zu verhindern, sind die Schnittwerkzeuge unbedingt vorab gewissenhaft zu desinfizieren.
Frostschutz
Obwohl Spinat gut mit niedrigen Temperaturen zurechtkommt, empfiehlt es sich, die Gemüsepflanzen bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt mit einem Vlies schützen.
Bei kleinen Gewächshäusern bietet sich außerdem das Aufstellen von (Grab-) Kerzen an. Diese sorgen dafür, dass die Umgebungstemperatur dauerhaft angenehm bleibt.
Krankheiten und Schädlinge
Spinat gilt als recht robust, weshalb das Gemüse nur selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird. Sofern sich allerdings Schnecken im Gewächshaus befinden, machen sich diese gerne am Spinat zu schaffen.
Im Zuge einer fehlerhaften Belüftung kann es ebenfalls zur Ausbreitung von „Falschem Mehltau“ kommen. Charakteristisch für diese Pilzerkrankung sind helle Flecken auf den Blättern sowie ein Pilzrasen auf der Blattunterseite. Pflanzen, die von Falschem Mehltau befallen sind, können nicht mehr verzehrt werden. Deshalb ist es besonders wichtig, einem solchen Befall mit der richtigen Gewächshausbelüftung vorzubeugen.
Ernte
Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen durchschnittlich acht Wochen. Je nach Sorte ist unter Umständen auch eine frühere Ernte möglich. Die Art der Zubereitung nimmt ebenfalls einen Einfluss darauf, wann du die Blätter des Spinats ernten solltest. Junge und zarte Blätter werden zum Beispiel gerne roh für einen Salat genutzt. Größere und festere Blätter kannst du hingegen mehrere Minuten garen. Wenn du Spinat mit milden und weichen Eigenschaften bevorzugst, solltest du die Blätter ernten, sobald diese etwa 4 cm groß sind. Diese sind als „Baby Spinat“ bekannt. Erst nach sechs bis acht Wochen erreichen die Spinatblätter ihre vollständige Größe.
Indem du die Blätter knapp über dem Boden abschneidest ohne das Spinatherz zu verletzen, treibt die Pflanze erneut aus. Auf diese Weise gelingt es dir, die ein und dieselbe Pflanze bis zu vier Mal abzuernten.
Sobald der Spinat allerdings zu blühen beginnt, ist dieser nicht mehr zum Verzehr geeignet.
Spinat lagern und haltbar machen
Nach der Ernte beginnen Spinatblätter schnell zu welken. Deshalb empfiehlt es sich, diese erst unmittelbar vor der Verarbeitung von der Pflanze zu entfernen. Alternativ gelingt es, Spinatblätter in ein feuchtes Tuch einzuwickeln und anschließend im Kühlschrank aufzubewahren. Auf diese Weise beläuft sich die Haltbarkeit auf etwa zwei bis drei Tage. Im Rahmen einer üppigen Ernte lässt sich Spinat durch Blanchieren und anschließendes Einfrieren über einen längeren Zeitraum haltbar machen.
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