Erde im Gewächshaus austauschen und auffrischen – darauf solltest du achten

Ein Gewächshaus bietet optimale Rahmenbedingungen für eine ertragreiche und nahezu ganzjährige Ernte von Nutzpflanzen. Allerdings werden hier auch organische Stoffe schneller abgebaut als im Freiland, was mit der Zeit zu einer Verschlechterung der Bodenstruktur führt. Um eine Beeinträchtigung der Bodenfruchtbarkeit zu verhindern, ist es unerlässlich einmal pro Jahr die Erde im Gewächshaus aufzufrischen. Etwa alle vier Jahre solltest du dann die gesamte Erde austauschen. Hier erfährst du, worauf du dabei unbedingt achten solltest.

Erde im Gewächshaus auffrischen

Während der Gartensaison erfährt die Erde im Gewächshaus gegenüber dem Freiland an einer weitaus stärkeren Beanspruchung. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Pflanzen dem Boden regelmäßig Nährstoffe entnehmen, ohne dass diese ersetzt werden. Hinzu kommt, dass die Bodenbestandteile in einem Treibhaus schneller zersetzt werden als im gewöhnlichen Gartenboden.

Sofern du deine Gartenerde gewissenhaft pflegst, reicht es für gewöhnlich aus, die Erde im Gewächshaus einmal pro Jahr aufzufrischen. Diese Nährstoffzufuhr kann dabei mit folgenden Zugaben erfolgen:

Stallmist

Die Verwendung von Stallmist ist Kompost gegenüber möglichst zu bevorzugen. Denn die Fruchtbarkeit des Bodens wird hierbei besonders lange aufrechterhalten. Ebenfalls gut geeignet ist ballaststoffreicher Pferdemist. Bevor du diesen allerdings bedenkenlos einarbeiten kannst, solltest du Pferdemist etwa ein Jahr zusammen mit Torf oder Erde lagern. Die Verwendung gleicht der von verrottetem Rindermist.

Achtung!

Pferdemist ist unter Umständen zu scharf für manche krautige Pflanzenarten. Deshalb solltest du diesen möglichst sparsam einsetzen. Damit sich der Pferdemist ausreichend lange setzen kann, ist die Einarbeitung rund vier Wochen vor Pflanzbeginn oder im Spätherbst zu empfehlen.

Kompost und Kalkstickstoff

Sofern dir weder Rinderdung noch Pferdemist zur Verfügung steht, bietet sich die Verwendung von Kompost in Verbindung mit Kalkstickstoff an. Achte darauf, dass dieser gut gereift und gesiebt ist. Es bietet sich an, in regelmäßigen Zeitabständen eine 5 bis 10 cm hohe Schicht aufzutragen und einzuarbeiten. Die alte Erde ist dabei auf ungefähr gleicher Höhe zu entfernen.

Gelegentlich kommt es vor, dass die Ausbringung eine verstärkte Verbreitung von Wildkräutern oder das Auftreten einzelner Krankheiten nach sich zieht. Um eine Teildesinfektion vorzunehmen, besteht die Möglichkeit, ca. 150 Gramm Spezial-Kalkstickstoff pro m2 Kompostfläche hinzuzufügen.

Jauche

Bewährt haben sich vor allem Brennnessel- und Beinwelljauche, da diese reich an Nährstoffen sind. Hinzu kommt, dass der Boden vor Versalzung geschützt wird.

Düngetorf

Beim sogenannten Düngertorf handelt es sich um Torf ohne den Zusatz weiterer Nährstoffe. Dieser ist sowohl für schwere als auch für leichte Böden geeignet. Allerdings ist dieser um Stalldung zu ergänzen, da der längere Einsatz von Torf zu einem Vermulchen des Bodens führt und somit die Wasseraufnahme erschwert.

Erde im Gewächshaus austauschen

Nach mehreren Jahren haben die Gewächshaus Pflanzen alle verfügbaren Nährstoffe aus der Erde entnommen. Darüber hinaus verändert sich die Bodenstruktur zunehmend, da im Gewächshaus kein Regen fällt, welcher die Pflanzen am Leben hält. Das verbleibende Bodenleben reicht allmählich nicht mehr aus, um die Fruchtbarkeit des Erdbodens aufrecht zu erhalten. Für einen vollständigen Austausch der Gewächshaus Erde sprechen allerdings noch weitere Gründe.

Deshalb solltest du deine Gewächshaus Erde austauschen

Der Einsatz von anorganischem Dünger hemmt das Wachstum der Bodenlebewesen, was zu einer stetigen Auslaugung des Bodens führt. Dadurch ist es nach einer gewissen Zeit notwendig, einen vollständigen Austausch der Gartenerde vorzunehmen.

Hinzu kommt, dass Gewächshaus Pflanzen bestimmte Merkmale aufweisen, sobald der Boden nicht mehr den notwendigen Nährstoffgehalt aufweist. Hierzu gehören:

  • Der Boden zeigt sogenannte Bodenpilze wie Fusarium oder Nematoden.
  • Die Pflanzen verlieren zunehmend an Vitalität.
  • Der Bedarf an Düngemittel nimmt kontinuierlich zu.
  • Das Wasser läuft nur noch erschwert ab.
  • Schädlinge wie Blattläuse oder Trauermücken treten verstärkt auf.
  • Ungewöhnlich aufgehellte Blätter und kleine Früchte sind ein Anzeichen für Magnesiummangel.
  • Ein gehemmtes Pflanzenwachstum weist auf einen Kaliummangel hin.
  • Zeichnen sich deine Gewächshaus Pflanzen durch Blattfall oder Minderwuchs aus, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Phosphormangel.
  • Weiße Blätter sind hingegen ein Indiz für Eisenmangel.

Gewächshaus Erde austauschen – so gehst du dabei vor

Als Richtwert, wann es an der Zeit für einen Austausch deiner Gewächshaus Erde ist, gelten im Durchschnitt etwa alle drei bis vier Jahre. Sofern die Erde nach diesem Zeitraum noch nicht vollständig ausgelaugt ist, solltest du zunächst lediglich 20 bis 30 cm der obersten Schicht abtragen und in diesem Umfang frische Erde ausbringen.

Erst, wenn der Boden keinen Nährstoffgehalt mehr aufweist, ist es an der Zeit, einen kompletten Austausch vorzunehmen. Hierfür erweist sich der Zeitraum zwischen Ende März bis Mitte April als ideal. In jedem Fall ist vorab die Durchführung einer Bodenanalyse erforderlich, welche den pH-Wert sowie den Humus- und Nährstoffgehalt beinhaltet. Der Austausch der Gartenerde umfasst folgende 3 Schritte:

  1. Schaufel die alte Erde mit Eimer und Spaten aus.
  2. Unter Umständen kannst du die Erde noch einmal verwenden wie zum Beispiel zur Befüllung eines Kürbisbeets.
  3. Befülle dein Gewächshaus Beet nun mit einer Substratmischung aus Gartenerde, Stalldung, Kompost, Lehm, Sand und evtl. Torf und Kalk. Frische Gartenerde und Kompost sollten dabei jeweils ein Drittel einnehmen. Ein Zwölftel Lehm dient als Feuchtigkeitsspeicher und zur Verfestigung der Gartenerde. Rund ein Sechstel Sand trägt hingegen zur Auflockerung bei. Um einen hohen Säuregehalt auszugleichen, kommt die Zugabe von etwas Kalk und Torf infrage.

Welche Rolle spielt die Fruchtfolge?

Da die unterschiedlichen Pflanzenarten jeweils individuelle Ansprüche an die Bodennährstoffe besitzen, solltest du beim Anbau unbedingt auf die Einhaltung der richtigen Fruchtfolge achten. In aller Regel regeneriert sich der Boden mit der Zeit von selbst. Dennoch empfiehlt es sich, zunächst etwa drei Jahre abzuwarten, ehe du dieselbe Pflanzenart am selben Standort ausbringst.

Grundsätzlich gilt, dass stets eine sorgfältige und tiefgründige Bodenbearbeitung von hoher Wichtigkeit ist. Dadurch wird sowohl der Austrocknung als auch der Vernässung des Unterbodens vorgebeugt.

Letzte Aktualisierung am 24.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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