Melonen im Gewächshaus kultivieren, pflegen und ernten
Melonen sind nicht nur erfrischend, sondern liefern auch zahlreiche Vitamine und Nährstoffe. Indem du die kalorienarmen Kürbisgewächse in deinem eigenen Gewächshaus beherbergst, erhältst du gegenüber gekauften Exemplaren eine weitaus intensivere Geschmacksnote. Generell gedeihen Zuckermelonen im Gewächshaus zwar sicherer, sofern die Aussaat jedoch früh und unter warmen Bedingungen erfolgt, ist auch der Anbau von Wassermelonen denkbar. Mit diesen Tipps gelingt es dir, Melonen erfolgreich in deinem Gewächshaus zu kultivieren.
Aussaat
Um Mitte Mai die Auspflanzung deiner Melonen im Gewächshaus vornehmen zu können, solltest du ab Mitte März mit der Aussaat beginnen. Denn die gesamte Anzuchtdauer beläuft sich auf einen Zeitraum von sieben bis acht Wochen. In einem Warmhaus ist die Aussaat hingegen von Winteranfang bis zum Hochsommer möglich.
Da Melonen einjährig kultiviert werden, ist jedes Jahr eine erneute Aussaat erforderlich. Am besten eignen sich hierfür kleine Töpfe mit Anzuchterde. Als ideal gilt ein Topfdurchmesser von etwa 8 cm. Von der Verwendung von Saatschalen solltest du nach Möglichkeit absehen, da die Wurzeln deiner Melonen andernfalls Schaden nehmen könnten. Alternativ ist auch die Verwendung von einem Sand-Erde Gemisch denkbar. Denn nährstoffarme Erde regt das Wurzelwachstum von jungen Pflanzen besonders an.
Gebe in jeden Topf ein oder zwei Samen, die du mit etwas Erde bedeckst. Gieße das Ganze anschließend mit lauwarmem Wasser an. Die Töpfe sind an einem hellen und warmen Platz zu beherbergen. Für die Entwicklung der Jungpflanzen ist eine ausreichende Bodenwärme unverzichtbar. Deshalb empfiehlt es sich, die Heizung unter dem Fensterbrett anzustellen. Optional bietet sich eine Unterlage aus Styropor an.
Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 22 und 25 Grad Celsius. Achte darauf, die Erde stets gleichmäßig feucht zu halten. Mit einer lichtdurchlässigen Abdeckung erhalten die Pflanzen ein bestmögliches Zusammenspiel aus Luftfeuchtigkeit, Wärme und Licht. Nach rund zehn Tagen zeigen sich in aller Regel die ersten Keimlinge. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, um die Abdeckung zu entfernen.
Achtung!
Die Aussaat sollte keinesfalls zu früh erfolgen, da die Pflanzen andernfalls zu groß werden und noch vor der Auspflanzung ein neues Pflanzgefäß benötigen. Dies erweist sich einerseits als zusätzlicher Arbeitsaufwand und versetzt die Pflanze andererseits in enormen Stress.
Melonen im Gewächshaus auspflanzen
Für die Auspflanzung im Gewächshaus eignet sich am besten ein warmer und sonniger Standort ohne Zugluft. An heißen Sommertagen kann es sich als sinnvoll erweisen, die Melonenpflanzen zu beschatten.
Bei der Ausbringung im Gewächshaus gilt ein Pflanzabstand zwischen 60 und 80 cm als ideal. Die Wurzeln von Melonen sind besonders empfindlich, weshalb diese beim Einpflanzen keinesfalls verletzt werden dürfen.
Damit den Starkzehrern ein ausreichendes Nährstoffangebot zur Verfügung steht, solltest du vorab reichlich Kompost in den Boden einarbeiten. Auf einem sandigen und humusreichen Substrat breiten sich die Pflanzen meist äußerst schnell aus.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, Melonen sowohl an einem Rankgerüst in die Höhe zu leiten als auch entlang des Bodens in die Breite wachsen zu lassen. Da das Wachstum in die Breite jedoch reichlich Fläche beansprucht, erweist sich die erstgenannte Möglichkeit als praktischer. Als Rankgerüst kommen Schnüre oder Rankgitter infrage. Bei der Errichtung der Rankhilfe solltest du berücksichtigen, dass sich Melonen in ihrem Wachstum stets nach Licht und Wärme ausrichten. Sollen deine Melonen in einer Mischkultur gedeihen, bieten sich Dill, Kohlgewächse, Kohlrabi, Lauch, Radieschen oder Salate als geeignete Pflanznachbarn an.
Tipp:
Die Kultivierung von Melonen ist auch im Kübel möglich, da hier eine optimale Wasserversorgung sichergestellt werden kann.
Melonen im Gewächshaus richtig pflegen
Bei hohen Temperaturen, reichlich Sonneneinstrahlung sowie einer angemessenen Wasser- und Nährstoffversorgung liegen günstige Voraussetzungen für eine reiche Melonenernte vor. Dennoch gibt es ein paar Maßnahmen, die du im Hinblick auf die Pflege deiner Melonen berücksichtigen solltest. Hierzu gehören:
Gießen
An heißen Tagen solltest du deine Pflanzen und Gartenwege möglichst morgens wässern. Bis zum Abend ist das Wasser in aller Regel größtenteils abgetrocknet. Wichtig ist, dass der Wurzelbereich zu keiner Zeit vollständig trocknet, da dies die Entstehung des Echten Mehltaus begünstigen kann. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da die Wurzeln andernfalls faulen könnten. An heißen Tagen sind Melonen großzügig zu wässern. An bedeckten Tagen ist hingegen der Bedarf ausschlaggebend.
Für Melonen kommt vorrangig kalkarmes Wasser wie zum Beispiel gesammeltes Regenwasser infrage. Regelmäßige Wassergaben mit lauwarmem Wasser erweisen sich dabei als äußerst vorteilhaft. Achte beim Gießen darauf, die Blätter keinesfalls zu benetzen. Die Wassergaben sollten stattdessen ausschließlich am Boden erfolgen.
Tipp:
Ein Gießring kann das Gießen spürbar erleichtern, da das Wasser nicht ungehindert abfließen kann. Auf diese Weise wird der Entstehung von Pilzerkrankungen entgegengewirkt. Sowohl Staunässe als auch Ballentrockenheit sind zu vermeiden.
Düngen
Bei den Starkzehrern ist darauf zu achten, dass nicht zu viel Stickstoff zugeführt wird. Dies würde sich negativ auf die Blattproduktion auswirken. Während der Wachstumsperiode gelten zwei Düngergaben als angemessen. Zum ersten Mal ist das Präparat vor der Blütenbildung zu verabreichen. Die zweite Gabe erfolgt erst, wenn die Blüten bereits verwelkt sind und sich bereits kleine Fruchtknoten zeigen. Geeignet sind Tomatendünger, Brennnesseljauche oder Gemüsedünger.
Tipp:
Entferne aufkommende Unkräuter regelmäßig, um die Pflanze nicht zu beeinträchtigen.
Schneiden und Aufleiten
Ein umfassender Rückschnitt ist bei Melonen nicht erforderlich. Allerdings solltest du im Anschluss an die Anzucht die ersten Triebe nach dem dritten Blatt kappen. Dadurch wird die Verzweigung angeregt. Der Haupttrieb bleibt in seinem Wachstum unberührt und sollte fortlaufend mit Hilfe eines ökologischem Bindegarn an einer festen Schnur fixiert werden.
Bis zu einer Wuchshöhe von ca. 80 cm sind alle Seitentriebe und Fruchtansätze mit einem scharfen Messer zu entfernen. Mit dieser Maßnahme wird zudem die Belüftung in Bodennähe unterstützt. Dies ermöglicht es dir, eine Unterpflanzung auszubringen.
Je Pflanze solltest du maximal sechs Melonen vollständig ausreifen lassen. Alle übrigen Früchte sind zu entfernen. Auf diese Weise erhältst du mit großer Wahrscheinlichkeit gesunde Früchte. Um das Risiko der Fäulnisbildung auf der Erde möglichst gering zu halten, empfiehlt es sich, die Früchte bis zur Erntereife mit Stroh zu unterlegen.
Krankheiten und Schädlinge
Das Gewächshaus bietet Melonen einen weitgehenden Schutz vor Pilzerkrankungen. Obwohl diese im Freiland häufiger vorkommen, ist eine vollständige Vermeidung im Gewächshaus nicht immer möglich.
Typisch für die Kultivierung im Gewächshaus ist beispielsweise die Fusariumwelke, welche überwiegend auf Wassermangel, Staunässe oder Bodenverdichtung zurückzuführen ist. Ebenfalls möglich ist der Echte und Falsche Mehltau, der als weißer Belag zu erkennen ist. Zudem leiden Melonen gelegentlich unter einem Befall durch Blattläuse, Florfliegen oder der Roten Spinne.
Gewächshaus lüften
Während der Blütenphase solltest du das Gewächshaus täglich für mehrere Stunden weit öffnen. Dadurch werden Bienen in das Gewächshaus gelockt, wodurch deine Melonenpflanzen bestäubt werden. Ohne Bestäubung bilden die Pflanzen keine Früchte aus.
Ernte
Sobald deine Melonen süß und intensiv duften, kündigt sich die Erntereife an. Zudem bilden sich kleine Risse am Übergang zwischen Stängel und Frucht. Sofern die Aussaat im März bzw. April erfolgt, sind Melonen von September bis November erntereif. Bei im Februar ausgepflanzten Exemplaren kann die Ernte hingegen von Juli bis Oktober erfolgen. Durchschnittlich beträgt die Zeitdauer zwischen Aussaat und Ernte zwischen 90 und 110 Tage. Ob die Früchte tatsächlich vollständig ausgereift sind, ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Denn bei Wassermelonen ändert sich die Schalenfarbe beispielsweise nicht.
Als ein weiteres mögliches Hilfsmittel zur Feststellung der Erntereife erweist sich die Klopfprobe. Denn reife Früchte klingen dumpf, wenn du dagegen klopfst. Außerdem beginnen die Blätter, die sich nahe der Frucht befinden, zunehmend zu vergilben. Der Trieb trocknet ein und die Auflagefläche der Melone färbt sich von Weiß zu Gelb.
Wichtig ist, dass du deine Melonen ausschließlich im reifen Zustand erntest. Unreife Früchte besitzen einen kaum süßen Geschmack. Ein Nachreifen der Früchte gelingt meist nicht. Trenne die reife Melone mit einem scharfen Messer von der Staude. Dabei empfiehlt es sich, den Stängel an der Frucht zu belassen, um eine längere Haltbarkeit zu erzielen. Obwohl Melonen ungekühlt bis zu zwei Wochen haltbar sind, solltest du diese dennoch möglichst frisch verzehren.
Achtung!
Warte mit der Ernte nicht zu lange, da die Frucht andernfalls abfallen und / oder von Tieren angeknabbert werden kann.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-22 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API