Ob roh oder als Zutat im Salat – Radieschen erfreuen sich mit ihrer leichten Schärfe bei zahlreichen Gemüseliebhabern an großer Beliebtheit. Das Gemüse punktet mit einer attraktiv kurzen Vegetationsperiode, sodass du Radieschen als ideale Lückenfüller nutzen kannst. Da Radieschen bereits wenige Wochen nach der Aussaat vollständig ausgereift sind, kannst du mehrmals jährlich eine Ernte erzielen. Erfahre hier, wie es dir gelingt, Radieschen im Gewächshaus zu kultivieren.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um Radieschen im Gewächshaus zu pflanzen?
Die Aussaat von Radieschen ist im Gewächshaus möglich, sobald sich die ersten warmen Sonnenstrahlen zeigen und sich die Temperaturen um den Gefrierpunkt einpendeln. Dieser Zeitpunkt liegt meist zwischen März und April.
Radieschen während der Wintermonate im Gewächshaus pflanzen – geht das?
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, Radieschen während des Winters im Gewächshaus auszupflanzen. In nördlich gelegenen Regionen gelingt dieses Vorhaben allerdings ausschließlich in beheizten Modellen. Da die damit verbundenen Kosten in kleinen Gewächshäusern oftmals als nicht wirtschaftlich angesehen werden, erfolgt die Aussaat nur in Einzelfällen.
Tipp:
Bevorzuge für die Winteraussaat möglichst niederländische Sorten, um die Erfolgschancen entsprechend zu steigern.
Boden und Substrat
Die Wurzeln von Radieschen können eine Tiefe von bis zu 25 cm erreichen, weshalb für die Aussaat ein lockeres, durchlässiges und fruchtbares Substrat unerlässlich ist. Wichtig ist außerdem, dass der Boden nicht zu trocken ausfällt. Andernfalls kann es passieren, dass sich dieser Umstand in Geschmacksverlusten äußert. Radieschen zeichnen sich durch einen geringen Nährstoffbedarf aus, bevorzugen aber einen feuchten Boden ohne Staunässe.
Um möglichst ideale Rahmenbedingungen für deine Radieschen zu schaffen, empfiehlt es sich, den Boden bereits sechs Monate vor der Pflanzung vorzubereiten. Grabe hierfür die Erde um, und füge einen mineralischen Dünger hinzu. Als Richtwerte gelten 40 Gramm Phosphate gemischt mit 15 Gramm Kaliumchlorid.
Achte darauf, dass der Boden eine neutrale Säure besitzt. Bei einem abweichenden Säuregehalt empfiehlt sich die Zugabe von einem Eimer Kompost.
Welchen Einfluss nehmen Temperatur und Lichtverhältnisse auf die Pflanzung von Radieschen?
Damit sich aus Samen schnell Setzlinge entwickeln, sollte die Bodentemperatur etwa 18 Grad Celsius betragen. Zwar ist es auch möglich, dass die Samen selbst bei rund 3 Grad sprießen, dann nimmt die Entwicklung jedoch deutlich mehr Zeit in Anspruch.
Tipp:
Möchtest du die Keimung beschleunigen, gelingt dies, indem du die verdickte Aussaat in eine Schüssel gibst und fertige Sämlinge darauf tauchst.
Im Anschluss an die Keimung ist eine Bodentemperatur von etwa 10 Grad Celsius ausreichend, um eine gesunde Entwicklung der Wurzelfrucht zu generieren. Beim Gießen sollte diese wiederum zwischen 15 und 18 Grad Celsius betragen. Nachts gelten Temperaturen von maximal 10 Grad Celsius als ideal.
Um ein normales Wachstum von Radieschen zu gewährleisten, sind Beleuchtungsstandards zwischen 1200 und 1300 Lux bestens geeignet. Sowohl bei einer fehlenden Beleuchtung als auch an einem erhöhten Lichttag neigen Radieschen hingegen zu schießen. Achte zudem darauf, die Luftfeuchtigkeit bei etwa 70 % zu halten.
Tipp:
Je höher der Lichteinfall und je niedriger die Temperatur ausfällt, desto größer werden die Radieschen.
Radieschen pflanzen – so geht’s
Bevor du mit der Aussaat deiner Radieschen beginnen kannst, solltest du zunächst die Samen sorgfältig auswählen. Gebe diese hierfür durch ein Sieb mit einem Lochdurchmesser von rund 3 mm. Die Samenkörner, welche im Sieb verbleiben, sind für die Aussaat im Gewächshaus geeignet. Alle anderen kannst du im Freiland aussäen.
Samen vorbehandeln
Nach der Samenauswahl empfiehlt es sich, die Samenkörner mit einer Kaliumpermanganatlösung und Wasser zu behandeln. Spüle diese im Anschluss sorgfältig aus und tauche die Samen für vier Stunden in eine wachstumsfördernde Lösung. Nachdem du das Ganze erneut leicht abgespült hast, kannst du die Samen auf einem Lappen trocknen. Diese Behandlung bringt den Vorteil mit sich, dass ein späteres Ausdünnen nicht mehr notwendig ist. Alternativ ist es möglich, die Samen für wenige Tage in einem feuchten Tuch einzuweichen.
Radieschen säen
Die Anzucht von Radieschen ist im Gewächshaus ab Februar möglich. Außentemperaturen von ca. 5 Grad Celsius sind ausreichend, damit Radieschen gedeihen. Ziehe dafür Saatrillen mit einer Tiefe von rund einem Zentimeter in die humusreiche Erde. Im Abstand von etwa drei bis fünf cm folgt dann jeweils ein weiteres Saatkorn. Zwischen den Reihen empfiehlt sich ein Abstand von ca. 8 cm. Nach dem Auflaufen der Samen darf dieser auf mindestens 6 cm verkürzt werden. Ausreichend Abstand ist wichtig, um die Pflanzen vor Lichtmangel zu schützen. Denn zu wenig Licht würde das Schossen begünstigen, sodass sich keine Knollen ausbilden.
Radieschen lassen sich problemlos in direkter Nachbarschaft mit Tomaten, Erbsen, Möhren und Spinat kultivieren. Befindet sich Knoblauch in der Nähe, trägt dieser zur Vorbeugung eines Schädlingsbefalls bei.
Tipp:
Radieschen eignen sich bestens als Lückenfüller im Beet sowie vereinzelt zwischen den Pflanzen. Denn die Vegetationsperiode beläuft sich auf etwa 45 Tage, sodass in der Nebensaison bis zu zwei Ernten möglich sind.
Radieschen im Gewächshaus richtig pflegen
Stimmen Temperatur und Luftfeuchtigkeit überein, sind die wichtigsten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Radieschen Anbau erfüllt.
Die Bewässerung sollte etwa zwei Mal pro Woche mit einer Durchflussrate von 15 Liter pro m2 erfolgen.
Düngergaben sind aufgrund des geringen Nährstoffbedarfs von Radieschen nicht unbedingt notwendig. Entscheidest du dich dennoch dafür, erweisen sich Brennnesseljauche oder Tabak als eine gute Wahl. Auf frischen Mist solltest du hingegen verzichten, da dieser deine Radieschen geschmacklos und zäh werden lässt.
Schädlinge
Gelegentlich kann es vorkommen, dass Radieschen von Kreuzblütlerflöhen heimgesucht werden. Die Bekämpfung gelingt mit Hilfe von Asche und Tabakstaub. Weitaus zerstörerische Folgen bringen hingegen Feldmäuse mit sich.
Infolge einer fehlerhaften Belüftung sind verschiedene Bakterienkrankheiten wie falscher Mehltau oder Bakteriose möglich.
Ernte
Radieschen gehören zu den Gemüsearten mit der kürzesten Entwicklungszeit, weshalb eine erste Ernte bereits sechs bis sieben Wochen nach der Aussaat als realistisch gilt. Als Richtwert für einen angemessenen Erntezeitpunkt gilt ein Durchmesser von rund zwei cm der Wurzelfrüchte.
Um eine kontinuierliche Ernte zu realisieren, bietet sich die Aussaat in mehreren Etappen mit einer Pause von bis zu 20 Tagen an. Dabei ist es möglich, noch vor der Ernte weitere Samen auszusäen.
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