Tomatenrostmilbe im Gewächshaus erkennen, bekämpfen und vorbeugen

Tomatenrostmilbe im Gewächshaus erkennen, bekämpfen und vorbeugen

Bei der Tomatenrostmilbe handelt es sich um eine kleine Milbe, die der Familie der Gallmilben angehört. Aufgrund des weitreichenden Schadmaßes gehört die Tomatenrostmilbe zu einer der schädlichsten Milben im Gartenbau und ist daher keinesfalls zu unterschätzen. Nachfolgend findest du die wichtigsten Informationen über die ursprünglich aus Australien stammende Tomatenrostmilbe.

Tomatenrostmilbe erkennen

Ein Befall durch die Tomatenrostmilbe gestaltet sich anfangs zunächst als recht unscheinbar. Denn mit einer Größe von 0,2 mm ist der Schädling mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Die Männchen fallen generell etwas kleiner aus als die Weibchen. Erst im Zuge einer starken Vermehrung sind Tomatenrostmilben sichtbar.

Der Durchmesser der Eier beträgt 0,05 mm. Diese werden auf der Blattunterseite, den Blattstielen und den Stängeln im unteren Bereich der Pflanze abgelegt. Unmittelbar nach der Eiablage sind Tomatenrostmilben cremeweiß gefärbt. Erst mit zunehmendem Alter nehmen diese eine gelb gefleckte Färbung an.

Der längliche Körper der Gallmilbe wirkt zweigeteilt, wobei der Kopf mit den Mundwerkzeugen dem übrigen Körper gegenübersteht. Charakteristisch für die Tomatenrostmilbe ist, dass alle mobilen Stadien zwei Beinpaare besitzen. Andere Milbengruppen zeichnen sich hingegen durch nur ein Beinpaar aus.

Achtung!

Bei einem Befall durch die Tomatenrostmilbe besteht eine hohe Verwechslungsgefahr mit der Pilzerkrankung Kraut- und Braunfäule.

Schadbild

Das Schadbild der Tomatenpflanze ist die Folge davon, dass die Gallmilben den Inhalt der Pflanzenzellen aussaugen.

Der Pflanzenschädling bleibt in allen Stadien recht klein, sodass sich ein erster Befall meist an einer rostroten bis braunen Verfärbung des Stammes und den Stängeln zeigt. Im weiteren Verlauf breitet sich der Befall von unten nach oben aus, bis sich schließlich auch die Früchte rötlich-braun färben und braun-graue Schrunden aufweisen. Gelegentlich kann es passieren, dass die Schale aufreißt. Die Früchte sind dann unbrauchbar.

Die Blätter der Tomatenpflanze rollen sich zusammen, schimmern auf der Unterseite silbern und verwelken. In diesem Stadium färben sich die Blätter braun und vertrocknen. Infolge eines starken Befalls verlieren die Blätter und Stängel ihre Blatthaare (Trichome). Die Stängel knicken unter Umständen sogar um. Schlimmstenfalls stirbt die gesamte Pflanze ab. Ein Befall von Tomatenrostmilben zieht die gesamte Pflanze in Mitleidenschaft.

Entwicklung der Tomatenrostmilbe

Tomatenrostmilben entwickeln sich vorrangig bei warmen Umgebungstemperaturen von 25 Grad Celsius und einer niedrigen Luftfeuchtigkeit. Da diese Bedingungen vor allem im Gewächshaus vorherrschen, sind Tomatenrostmilben vorrangig hier anzutreffen. Im Freiland tritt der Befall nur äußerst selten in den Monaten Juli und August auf.

Die Entwicklung der Tomatenrostmilbe verläuft äußerst rasant. Bei einer Umgebungstemperatur von 25 Grad Celsius beläuft sich das Ei-Stadium auf etwa 2,5 Tage. Anschließend folgt das eintägige Larvenstadium. Dieses geht danach in ein eineinhalbtägiges Nymphenstadium über. Somit nimmt die Entwicklung lediglich einen Zeitraum zwischen fünf und sieben Tagen in Anspruch, sodass im Sommer mehr als zwölf Populationen heranwachsen können. Ein Weibchen legt dabei zwischen 20 und 60 Eier.

Ab und an wird von zwei Nymphenstadien gesprochen, wobei die Larve als erstes und die Nymphe als zweites Stadium angesehen werden. Während des ersten Nymphenstadiums ist das Insekt mit einer Länge von 0,1 mm transparent weiß gefärbt. Innerhalb von nur einem Tag geht dieses in das zweite Stadium über. Tomatenrostmilben ähneln sich in allen Lebensphasen recht stark. Nach etwa zwei bis drei Tagen wachsen die adulten Tiere heran, welche dann cremefarben bis orangegelb gefärbt sind.

Die Lebensdauer einer Tomatenrostmilbe beträgt im Durchschnitt zwischen 16 und 22 Tage.

Achtung!

Tomatenrostmilben überwintern im Ei-Stadium, sodass es im kommenden Frühjahr zu einem erneuten Befall kommen kann.

Verbreitung

Die Verbreitung des Schädlings erfolgt häufig über den Wind, mechanisch oder durch das Bewegen von Pflanze zu Pflanze. Gelegentlich dringen die Gallmilben auch unbemerkt mit Insekten wie beispielsweise fliegenden Blattläusen in das Gewächshaus ein. Auch eine Übertragung über die Kleidung ist denkbar.

Da die Schädlinge im Ei-Stadium auch an Tomatenstäben, Seilen, Folien, Scheiben, in Ritzen und auf der Erde überwintern, solltest du das Zubehör spätestens zu Beginn der neuen Saison gewissenhaft reinigen.

Grundsätzlich ist eine Ausbreitung der Tomatenrostmilbe über Erntearbeiter möglich. Deshalb sind befallene Abschnitte grundsätzlich zuletzt zu ernten.

Achtung!

Um eine große Plage zu verhindern, solltest du den Befall nach Möglichkeit im Frühjahr feststellen.

Tomatenrostmilbe bekämpfen

Die Bekämpfung dieser Gallmilbenart gestaltet sich generell als schwierig, ist im Gewächshaus allerdings unverzichtbar. Infrage kommen lediglich Pflanzenschutzmittel auf Rapsölbasis. Vor der Anwendung solltest du allerdings stark befallene Pflanzen und Pflanzenteile entfernen und über den Hausmüll entsorgen.

Alternativ ist der Einsatz der Raubmilbe (Amblyseius swirskii) denkbar. Sofern keines der genannten Präparate eine zuverlässige Wirksamkeit verspricht, stellt eine Bekämpfung mit chemischen Pflanzenschutzmitteln den letzten Ausweg dar. Hierfür solltest du allerdings vorab einen Spezialisten kontaktieren.

Vorbeugende Maßnahmen

Um einen verheerenden Verlust durch die Tomatenrostmilbe zu vermeiden, ist eine entsprechende Vorbeugung unverzichtbar. Hierzu gehört, dass du alle Pflanzenreste umgehend entfernen solltest. Zudem ist das Gewächshaus reinigen in regelmäßigen Abständen unerlässlich, um einen umfassenden Hygienestandard zu erzielen.

Achte außerdem darauf, jede Art von Wirt der Tomatenrostmilbe wie unter anderem Unkräuter zu entfernen.

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