Chili im Gewächshaus pflanzen, pflegen und ernten

Chili im Gewächshaus pflanzen, pflegen und ernten

Die Gemüsesorten Chili und Paprika sehen nicht nur ähnlich aus, sondern sind auch miteinander verwandt. Chili wird den Nachtschattengewächsen zugeordnet und zeichnet sich durch eine charakteristische scharfe Geschmacksnote aus. Ursprünglich sind Chilis in Südamerika beheimatet, wo sie an ein warmes Klima gewöhnt sind. Indem du Chili in deinem Gewächshaus kultivierst, wirst du den Bedürfnissen der Gemüsepflanze weitgehend gerecht. Alle Informationen rund um den Chili Anbau im Gewächshaus findest du hier.

Standort und Boden

Chilis benötigen eine warme und helle Umgebung, um eine Vielzahl an Früchten ausbilden zu können. Deshalb empfiehlt es sich, den wärmsten Platz im Gewächshaus für das scharfe Gemüse zu reservieren. Alternativ zu einem sonnigen Standort gelingt auch die Kultivierung im Halbschatten. Dann bilden die Pflanzen allerdings weniger Schoten aus. Lediglich an sehr heißen Sommertagen ist es ratsam, die Chilipflanzen zu beschatten. Die ideale Umgebungstemperatur beläuft sich auf 22 bis 28 Grad Celsius.

Damit die Starkzehrer ausreichend Nährstoffe erhalten, solltest du diese in einem nährstoffreichen, humosen sowie gut durchlässigem Substrat pflanzen. Hinzu kommt, dass die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus bei etwa 75 % liegen sollte.

Aussaat und Pflanzung

Im beheizten Gewächshaus kannst du mit der Aussaat bereits im Januar oder Februar beginnen. Dabei steht es dir frei, ob du deine Chilipflanzen direkt im Beet oder im Topf kultivieren möchtest. Der Topf bietet den Vorteil, dass du die Pflanze bei Bedarf an einen anderen Platz stellen kannst. Möchtest du auf die Aussaat verzichten, kannst du auch fertige Jungpflanzen erwerben und ab Mai mit der Auspflanzung beginnen.

Tipp:

Gartencenter, Samenhandlungen und Baumärkte führen oftmals nur wenig bewährtes Chili Saatgut im Sortiment. Ausgefallene Sorten erhältst du hingegen im Asialaden oder in spezialisierten Online-Shops.

Die Aussaat

Etwa zwei Tage bevor die Aussaat erfolgt, empfiehlt es sich, die Samen in lauwarmem Kamillentee quellen zu lassen. Indem du das Saatgut in Salzwasser einlegst, lässt sich die Einwirkzeit auf nur eine Nacht verkürzen. Bei beiden Methoden ist es entscheidend, dass die Flüssigkeit während der gesamten Einwirkzeit nicht abkühlt. Nur so lässt sich die Keimruhe beenden.

Für dieses Vorhaben bietet es sich an, den Behälter auf einer Pflanzenheizmatte oder einem warmen Heizkörper zu platzieren. Da die Samen auch ohne Lichteinfluss quellen, kannst du durchaus auch eine Thermoskanne verwenden.

Im Topf

Entscheidend für den späteren Ernteerfolg im Topf ist dessen Größe. Je größer das Gefäß ausfällt, desto ausgeglichener ist der Nährstoff- und Wasserhaushalt der Pflanze. Als Richtwert gilt, dass sich das Fassungsvermögen des Topfes auf mindestens 20 Liter belaufen sollte.

Um Staunässe zu vermeiden, ist neben der Topfgröße selbst eine gute Drainage entscheidend. Diese setzt sich im Idealfall aus einem Abflussloch, Tonscherben, Blähton und Blumenerde mit etwas Langzeitdünger zusammen. Auf diese Weise gelingt es, die schlecht verträgliche Staunässe zu vermeiden.

Das Saatgut sollte im Topf etwa 5 mm unter der Erde ausgebracht werden.

Direktaussaat im Beet

Möchtest du das Saatgut direkt im Beet ausbringen, solltest du ebenfalls auf ein durchlässiges Substrat achten.

Chili pikieren

Sobald sich drei bis vier Blattpaare bilden, kannst du mit dem Pikieren deiner Chilipflanze beginnen. Dies ist meist mehrere Wochen nach der Aussaat möglich. Dabei ist jede Pflanze in einen eigenen, sauberen Topf zu vereinzeln. Achte darauf, dass der ausgesuchte Topf nicht zu groß ausfällt. Damit die Pflanze keinen Schaden nimmt, sollte der Wurzelballen inklusive dem umgebenden Substrat umgesetzt werden. Nach dem Pikieren sind die Chilipflanzen an ihrem endgültigen Standort auszubringen.

Tipp:

Zahlreiche Hobbygärtner schwören darauf, dass sich durch das Herausbrechen der ersten Blüte in der obersten Verzweigung der Ernteertrag steigern lässt.

Chili auspflanzen / umtopfen

Sofern du bislang den Topf für die Kultivierung der scharfen Gemüsepflanze genutzt hast, besteht Mitte Mai die Möglichkeit, die Jungpflanze im Freiland oder im Gewächshaus auszupflanzen. Da die Wurzeln des Gemüses besonders zart sind, solltest du diese möglichst nicht direkt anfassen.

Da das Substrat im Gewächshaus häufig stark beansprucht wird, empfiehlt es sich, zunächst die Erde aufzulockern und anschließend etwas Komposterde einzuarbeiten. Auf diese Weise gelangen auch Mikroorganismen in den Boden. Sofern nun zu viel Erde vorhanden ist, kannst du diese einfach abtragen und auf dem Kompost entsorgen. Arbeite nun etwas Hornmehl als Langzeitdünger in das Substrat ein. Bevor es an das Einsetzen der Pflanze geht, empfiehlt es sich, das Substrat großzügig anzugießen. Denn der Gewächshausboden ist meist nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche sehr trocken. Achte stets darauf, die Pflanzen nicht zu dicht beieinander auszupflanzen. Der empfohlene Pflanzabstand beträgt ca. 60 cm.

Doch auch, wenn du deine Chilipflanzen im Beet deines Gewächshauses oder im Topf beherbergen möchtest, lässt sich ein Umtopfen nicht vermeiden. Sobald die Wurzeln den gesamten Topf ausfüllen, solltest du die Pflanze in ein größeres Gefäß umsetzen.

Höher wachsende Sorten sollten für ein aufrechtes Wachstum mit Plastik- oder Holzstäben gestützt bzw. hochgebunden werden. Denn die Zweige können leicht unter der Last der schweren Früchte brechen. Bei Bedarf ist es auch möglich, die Pflanzen an einem Spalier wachsen zu lassen.

Welche Pflanznachbarn kommen für Chilis infrage?

Chilis gedeihen besonders prächtig in einer Mischkultur. Als geeignete Pflanznachbarn kommen Tomaten, Auberginen, Petersilie, Rosmarin, Rucola oder Radieschen infrage. Ungeeignet sind hingegen Fenchel, Rote Bete, Bohnen und Erbsen.

Chili im Gewächshaus pflegen

Sofern die benötigten Standortbedingungen erfüllt sind, gestaltet sich der Pflegeaufwand für Chilipflanzen als recht überschaubar. Neben dem regelmäßigen Entfernen des Unkrauts sind folgende Tätigkeiten zu verrichten:

Gießen

Chilipflanzen zeichnen sich durch einen recht hohen Wasserbedarf aus. An einem heißen Sommertag kann eine ein Meter hohe Pflanze bis zu drei Liter Wasser aufnehmen. Einen Teil der Menge wird von der Pflanze zur Abkühlung genutzt. Am besten verwendest du für die Wassergaben kalkarmes Wasser wie beispielsweise gesammeltes Regenwasser. Die Pflanze sollte weder Staunässe noch Trockenheit ausgesetzt werden. Da es vor allem im Gewächshaus schnell passieren kann, dass das Substrat austrocknet, solltest du den Wasserbedarf regelmäßig kontrollieren. Spätestens, wenn die Erdoberfläche abzutrocknen beginnt, solltest du die Pflanze maßvoll wässern.

Tipp:

Das Mulchen des Bodens beugt einer schnellen Austrocknung des Erdreichs vor und begünstigt die Erhaltung einer konstanten Bodentemperatur.

Düngen

Um dem hohen Nährstoffbedarf deiner Chilipflanzen in vollem Umfang gerecht zu werden, empfiehlt es sich, diese zunächst mit leicht gedüngtem Wasser zu gießen. Sobald sich die ersten sechs Blätter ausgebildet haben, ist eine gewohnte Dosierung des Düngemittels möglich. An besonders warmen Tagen ist es ratsam, das Düngemittel etwas zu reduzieren.

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Rückschnitt

Chilis benötigen keinen regelmäßigen Rückschnitt. Allerdings wird bei hoch wachsenden Exemplaren empfohlen, die Triebe ab einer Wuchshöhe von ca. 30 cm nach der ersten Blattachsel zu kappen. Auf diese Weise bleibt das Gewächs kompakt und bildet mehr tragende Seitentriebe aus. 

Bestäuben

Durch das regelmäßige Lüften gelangen Insekten in das Gewächshaus, um die Pflanzen zu bestäuben. Am besten beginnst du damit, sobald sich die ersten Blüten zeigen.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Gemüsepflanzen mittels Handbestäubung zu unterstützen. Hierfür eignet sich entweder ein Wattestäbchen oder ein weicher Echthaarpinsel.

Bei Chilis handelt es sich um sogenannte Selbstbefruchter. Somit werden keine weiteren Exemplare benötigt, um den Blütenstaub von einer Blüte auf die andere an derselben Pflanze zu übertragen.

Ausgeizen

Die Form deiner Chilipflanzen lässt sich ganz nach deinen Vorstellungen gestalten. In regelmäßigen Zeitabständen besteht die Möglichkeit, ein von zwei Seitentrieben zu entfernen. An den Seiten der Blüten bildet die Pflanze dann neue Triebe. Diese Maßnahme gilt ab einer Wuchshöhe von ca. 40 cm als sinnvoll.

Krankheiten und Schädlinge

Im Zuge einer mangelnden Belüftung oder einer zu hohen Luftfeuchtigkeit können unter anderem Pilzerkrankungen entstehen. Darüber hinaus kann es passieren, dass Chilipflanzen von folgenden Schädlingen befallen werden:

  • Blattläuse
  • Weiße Fliege
  • Spinnmilben

Diese Schädlinge siedeln sich vorrangig auf den Blattunterseiten an, weshalb du diese unbedingt regelmäßig kontrollieren solltest.

Ernte

Je früher du mit der Kultivierung deiner Chilipflanzen beginnst, desto länger kannst du von deren Ernte profitieren. Im Gewächshaus ist die Ernte bis in den November möglich. Von der Schotenbildung bis zur Erntereife können durchaus bis zu 120 Tage vergehen. Insbesondere scharfe Sorten benötigen reichlich Zeit, um heranzureifen. Im Allgemeinen kann etwa ab Ende Juli mit der Ernte begonnen werden.

Leuchtend rote Chilischoten sind zweifellos voll ausgereift und dürfen geerntet werden. Manche Sorten sind allerdings bereits mit einer gelben Einfärbung erntereif. Grundsätzlich ist auch die Ernte grüner Chilischoten möglich. Die Ernte nach Bedarf hat sich bislang besonders bewährt.

Da Chilischoten mit zunehmender Reife eher süßer statt schärfer schmecken, besteht bei der Ernte keine Eile. Eine frühe Ernte begünstigt allerdings häufig eine zweite, ertragreichere Schotenbildung.

Die Ernte gelingt, indem du das obere Ende des Stiels mit einer scharfen Schere abschneidest. Daraufhin bildet die Pflanze schnell neue Früchte. Chilischoten reifen nach der Ernte noch etwas nach, jedoch nicht mehr vollständig aus.

Tipp:

Chilis sind nur bedingt lagerfähig. Im Kühlschrank verlieren diese schnell an Aroma, weshalb das Gemüse überwiegend getrocknet konserviert wird.

Überwinterung

Für mehrjährige Exemplare bereitet die Überwinterung im beheizten Gewächshaus keinerlei Schwierigkeiten. Sobald die Außentemperaturen unter 10 Grad Celsius sinken, ist es an der Zeit, deine Pflanzen auf die Winterpause vorzubereiten. Im Kübel kultivierte Chilipflanzen kannst du während des Winters alternativ zum Gewächshaus auch im Haus beherbergen.

Letzte Aktualisierung am 27.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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